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Hall of Fame

Bei den Rhein-Neckar Löwen werden die Handballstars von morgen geformt. Viele heutige Bundesliga-Profis und Nationalspieler haben in unserem Nachwuchs ihre ersten Schritte gemacht und hier die Basis für ihre erfolgreiche Karriere gelegt – und sich damit einen Platz in unserer Hall of Fame verdient.

Die Liste ist lang und vielfältig. Stellvertretend präsentieren wir hier nur einen Auszug – auch wenn wir uns über jeden einzelnen Werdegang in die 3. Liga oder Bundesliga freuen. Denn jeder Spieler, der den Weg aus unserem Nachwuchs in den Leistungs- und Profihandball schafft, bestätigt unsere Philosophie. Als Junglöwen sind wir stolz darauf, mit unserer ganzheitlichen Ausbildung nicht nur sportliche Grundlagen, sondern auch persönliche Werte zu vermitteln und damit ein Stück Zukunft mitzugestalten.

Unsere aktuellen Talente

David Móré und David Späth

Blick in die Histore

Die Löwen-Größen

PATRICK GROETZKI

Profikader seit 2007

Wenn man bei den Rhein-Neckar Löwen von Identifikation, Treue und Beständigkeit spricht, führt an Patrick Groetzki kein Weg vorbei. Seit 2007 gehört der gebürtige Pforzheimer zum Profikader – und damit ist er der „Dauer-Löwe“ schlechthin. Mit seiner Energie, seinem Spielwitz und seiner positiven Ausstrahlung hat er sich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einen festen Platz in den Herzen der Fans erarbeitet.

Früh sorgte er für Begeisterung auf Rechtsaußen, wo er mit spektakulären Toren, unerschütterlichem Teamgeist und seiner ansteckenden Freude die SAP Arena regelmäßig zum Beben brachte. Bereits unter Iouri Chevtsov gab er 2007 seine ersten Bundesliga-Einsätze, nur zehn Jahre später feierte er seine zweite deutsche Meisterschaft mit den Löwen. Insgesamt blickt Groetzki auf eine Sammlung an Erfolgen, die ihn zu einer echten Vereinslegende machen: zwei Meistertitel, der DHB-Pokal 2018 sowie erneut 2023 – diesmal als Kapitän und Anführer seiner Mannschaft. Mit über 550 Pflichtspielen im gelben Dress ist er Rekordhalter und damit die Konstante in einer Ära, in der die Löwen große Titel errangen und den deutschen Handball prägten.

Doch Groetzkis Karriere beschränkt sich nicht auf den Verein. Über 100 Länderspiele, sieben Weltmeisterschaften und zahllose Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft zeugen von seiner außergewöhnlichen Klasse und seiner Bedeutung weit über die Region hinaus. Sein Ehrgeiz, seine Professionalität und seine Verlässlichkeit machten ihn über Jahre hinweg zu einem Leistungsträger, sowohl im Löwen-Trikot als auch mit dem Adler auf der Brust.

Am Ende der Saison 2025/26 schlägt der dreifache Familienvater ein neues Kapitel auf: Nach fast zwei Jahrzehnten im Profihandball beendet er seine aktive Laufbahn – doch den Rhein-Neckar Löwen bleibt er treu. Im Management wird er seine Erfahrung, seine Weitsicht und sein Verständnis für den Verein einbringen. Damit setzt sich eine besondere Geschichte fort: Ein Spieler, der den Club geprägt hat wie kaum ein anderer, bleibt auch über das Spielfeld hinaus ein Gesicht der Löwen.

„Einmal Löwe, immer Löwe“ – auf Patrick Groetzki trifft dieser Satz in seiner ganzen Bedeutung zu. Er ist nicht nur ein sportliches Aushängeschild, sondern auch ein Charakterkopf, ein Kapitän mit Haltung und ein Vorbild für kommende Generationen. Ein Platz in unserer Hall of Fame ist ihm auf ewig sicher.  Spielerprofil

Uwe Gensheimer

Profikader und Management

Uwe Gensheimer ist das Gesicht einer ganzen Handball-Generation – und einer der größten Spieler, die je das Trikot der Rhein-Neckar Löwen getragen haben. Seine ersten Schritte machte er beim TV Friedrichsfeld, ehe die Talentspäher der Löwen ihn für seinen Lieblingsverein entdeckten. Von 2003 bis 2016 prägte er das Team als Publikumsliebling und Torjäger, ehe er sich mit dem ersten Meistertitel der Clubgeschichte in Richtung Paris verabschiedete. 2019 kehrte er zurück – und blieb bis zum Ende seiner aktiven Karriere 2024 das Herzstück der Löwen.

Sein Name ist untrennbar mit den wichtigsten Kapiteln der Vereinsgeschichte verbunden: Bundesliga-Abstieg und Wiederaufstieg, die Etablierung als Spitzenteam, bittere Finalniederlagen, die den Hunger auf Titel nur verstärkten, und schließlich die großen Triumphe. Der Gewinn des EHF-Cups 2013, die deutsche Meisterschaft 2016 und der DHB-Pokalsieg 2023 tragen auch seine Handschrift. Mit seinem unverkennbaren Wurf, seinem Spielwitz und seiner Leidenschaft hat Gensheimer den Löwen eine Identität gegeben – und eine ganze Generation junger Menschen für den Handball begeistert.

Doch Uwe war immer mehr als nur ein Torjäger. Er war Anführer, Stimmungsmacher, jemand mit ebenso viel Magie im Arm wie Schalk im Nacken. „Die Löwen haben eine ganz entscheidende Rolle für meine Laufbahn gespielt und waren das perfekte Sprungbrett“, sagte er selbst. Für den Verein gilt das Gleiche in umgekehrter Richtung: Mit und dank Uwe Gensheimer sind die Löwen zu Champions gereift.

Am 30. Mai 2024 wurde sein Banner mit der legendären Nummer 3 unter das Dach der SAP Arena gezogen – ein Symbol für Ewigkeit. Doch das Kapitel „Uwe Gensheimer“ war damit längst nicht beendet. Seit Sommer 2024 ist er Sportlicher Leiter der Löwen. Seine Expertise, seine Mentalität und seine Energie bringt er nun abseits des Spielfelds ein.

Mit diesem Schritt setzt sich seine Geschichte nahtlos fort: vom Nachwuchstalent über den Weltklassespieler bis hin zum Gestalter der Zukunft. Was ihn schon als Spieler auszeichnete – Führungsqualität, Leidenschaft und Bodenständigkeit – ist nun die Basis seiner neuen Aufgabe. Für die Fans bleibt er Identifikationsfigur, für die Mannschaft Vorbild, und für den gesamten Club ein Symbol dafür, dass „Einmal Löwe, immer Löwe“ mehr ist als ein Spruch. Es ist gelebte Realität – und bei kaum jemandem so greifbar wie bei Uwe Gensheimer.

Daniel Haase

Trainer und Nachwuchskoordinator: 2018-2024

Die Nachwuchsarbeit der Rhein-Neckar Löwen hat in den vergangenen Jahren viele Talente hervorgebracht, die heute in der Bundesliga, der Nationalmannschaft oder im Ausland auflaufen. Einen großen Anteil daran hatte von 2018 bis 2024 Daniel Haase. Der gebürtige Essener betreute die U19 – das Aushängeschild des Nachwuchsleistungszentrums – und führte sie in sechs Jahren viermal ins Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Seine Arbeit spiegelte sich direkt im Profikader wider: In der Saison 2023/24 standen fünf Spieler im Bundesligateam, die ihren Weg unter seiner Begleitung gegangen waren – zwei von ihnen als absolute Leistungsträger. Mit David Späth und David Móré entwickelten sich gleich zwei Ausnahmetalente, die bei den Löwen durchstarteten. Späth brachte Haases Bedeutung auf den Punkt: „Ich konnte immer und über alles mit ihm sprechen.“ Damit beschrieb er ihn als Mentor, Förderer und verlässlichen Begleiter in schwierigen Zeiten, etwa während einer schweren Verletzung.

Doch die Liste der Spieler, die er mitgeprägt hat, reicht weit: Philipp Ahouansou, Lion Zacharias, Magnus Grupe, Robert Timmermeister, Niklas Michalski oder Mats Grupe sind nur einige Beispiele. Mit Felix Göttler und Valentin Clarius nahm Haase 2024 gleich zwei Talente mit nach Essen, wo sie ihre Entwicklung fortsetzen. Und aktuell schließt sich mit dem Wechsel von Valentin Willner ein weiteres Löwen-Eigengewächs seinem ehemaligen Jugendtrainer an.

2024 kehrte Haase zu seinem Heimatverein TuSEM Essen zurück – ein logischer Schritt, mit dem sich für ihn ein Kreis schloss. Bei den Löwen blickt man mit Stolz und Dankbarkeit auf sechs erfolgreiche Jahre zurück. Vollkommen zurecht wurde er 2021/22 zum Nachwuchstrainer des Jahres gewählt – in jener Saison, in der A- und B-Jugend Deutsche Meister wurden und die U23 ihre Drittliga-Staffel gewann.

Daniel Haase steht in der Hall of Fame der Rhein-Neckar Löwen stellvertretend für erfolgreiche Nachwuchsarbeit, die Spieler nicht nur sportlich, sondern auch menschlich wachsen lässt. Seine Zeit im Verein zeigt eindrucksvoll, dass Talente nicht zufällig zu Profis reifen – sondern durch ein Umfeld, das sie fordert, fördert und auffängt.

Michel Abt

Spieler, Trainer und Co-Trainer Profis

Michel Abt ist ein echtes Eigengewächs der Junglöwen. Seit der B-Jugend in Kronau geformt, nachdem er zuvor beim TV Forst handballerisch begonnen hatte, entwickelte er sich zum Jugendnationalspieler und Torjäger. Seinen größten Erfolg bei den Junglöwen erreichte er 2007/08 mit der U19 (A-Jugend), die erstmals Deutscher Meister wurde. Abt absolvierte zudem neun Spiele in der U18-Nationalmannschaft und wurde mit dem Team in Tschechien U18-Europameister.

Abt schnupperte seit 2009 immer wieder am Profikader, ehe er 2016 offiziell Teil des Stammkaders der Rhein-Neckar Löwen wurde. Eine Verletzung machte ihm jedoch früh einen Strich durch die Rechnung – und beendete seine aktive Spielerkarriere.

Doch Abt blieb den Löwen treu und schlug als Trainer ein neues Kapitel auf. Unter seiner Leitung spielte 2018 die zweite Mannschaft der Löwen in der Champions League gegen RK Kielce – ein Auftritt, der in einer Sky-Dokumentation festgehalten wurde und seine Arbeit anschaulich dokumentiert. Während seiner Trainerausbildung zum A-Schein wurde Abt 2021 Jahrgangsbester und bewies sein Talent auch abseits des Spielfeldes.

2022 krönte er seine Trainerarbeit bei den Junglöwen mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Dritten Liga. Es war ein historisches Jahr für den Nachwuchs, da auch die A- und B-Jugend die Meistertitel nach Nordbaden holten. Anschließend übernahm Abt den Zweitligisten Eulen Ludwigshafen, wo er bis zur Saison 2022/23 tätig war.

Ab der Saison 2025/26 ist Michel Abt Co-Trainer im Profiteam der Rhein-Neckar Löwen unter Maik Machulla. „Seit knapp 20 Jahren widme ich mich mit voller Hingabe dem Handballsport“, sagt Abt. Vom Spieler zum Jugendtrainer und nun ins Profiteam – er hat seine Leidenschaft nie verloren. Michel Abt steht für gelebte Nachwuchsförderung – als Spieler und Trainer hat er Generationen von Talenten geprägt und den Grundstein für die Zukunft der Rhein-Neckar Löwen gelegt. In seiner neuen Rolle als Co-Trainer wird er diese Expertise nun auf höchstem Niveau einbringen und die nächste Generation von Löwenstars mitprägen.

André Bechtold

Spieler, Trainer & Aufsichtsrat

„Die Löwen sind für mich eine Herzensangelegenheit, wir sind gemeinsam groß geworden. Meine persönliche Entwicklung und die Entwicklung des Vereins sind eng miteinander verbunden. Da mein Vater über all die Jahre die treibende Kraft im Verein war, sind die Löwen auch ein Teil meiner Familie“, sagte André Bechtold.

Seine Handball-Karriere verbrachte er zu weiten Teilen bei den Rhein-Neckar Löwen. In der D-Jugend kam er zur TSG Kronau, reifte dort zum Junioren-Nationalspieler und stand schließlich bei der Bundesliga-Premiere der SG Kronau/Östringen, dem Vorgänger der Löwen, auf dem Feld – damals mit Spielern wie Christian Zeitz, Matthias Rohr und Jens Ostheimer. Nach seinem Abschied 2007 kehrte er 2009 als Spieler der zweiten Mannschaft zurück, war von 2014 bis 2020 Trainer des A-Jugend-Bundesliga-Teams und danach Co-Trainer der zweiten Mannschaft. Ein besonderes Highlight war sein Einsatz beim Champions-League-Auftritt der Löwen 2018 in Kielce.

Parallel zu seiner Handball-Karriere baute Bechtold eine erfolgreiche berufliche Laufbahn bei SAP auf. Seit 2007 war er dort tätig – vom Ferienjobber über Teamleiter bis hin zum Head of Solution & Innovation Experience. In dieser Funktion vermittelte der gebürtige Heidelberger Kundinnen und Kunden den Mehrwert von SAP-Produkten.

Längst feierte André Bechtold sein zweites Löwen-Comeback – diesmal als Mitglied des Aufsichtsrates. Dort bringt er seine langjährige Handball-Expertise ein und gestaltet den Verein auf strategischer Ebene maßgeblich mit. Sein Weg zeigt eindrucksvoll, wie sportliche Leidenschaft, Führungsqualitäten und tiefes Vereinsverständnis Hand in Hand gehen.

Christian Zeitz

Spieler

Christian Zeitz begann seine Handballkarriere bereits im Alter von sechs Jahren beim TSV Östringen. Schon früh zeigte sich sein außergewöhnliches Talent, was ihn zum Junioren-Nationalspieler machte. Mit 18 Jahren debütierte er in der ersten Mannschaft des TSV Östringen in der 2. Bundesliga. 2002 fusionierte der Verein mit der TSG Kronau zur SG Kronau/Östringen, dem späteren Vorgänger der Rhein-Neckar Löwen. In der Saison 2002/03 war er aufgrund eines Zweitspielrechts ebenfalls für den damaligen Bundesligisten SG Wallau/Massenheim spielberechtigt. 

Nachdem Zeitz mit der SG Kronau/Östringen in die erste Bundesliga aufgestiegen war, wechselte er zum THW Kiel, mit dem er in elf Jahren neunmal Deutscher Meister wurde und sechsmal den DHB-Pokal sowie dreimal die EHF Champions League gewann. 

Nach seiner Zeit in Kiel spielte er für den ungarischen Verein MKB-MVM Veszprém, mit dem er ebenfalls nationale und internationale Erfolge feierte. 2017 kehrte Zeitz zu den Rhein-Neckar Löwen zurück und beendete dort 2022 seine aktive Spielerkarriere. Während seiner Zeit bei den Löwen trug er maßgeblich zum Erfolg des Teams bei und wurde für seine Erfahrung und Führungsqualitäten geschätzt.

Auf internationaler Ebene war Zeitz ein wichtiger Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft. Er gewann 2004 die Europameisterschaft und 2007 die Weltmeisterschaft. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen holte er mit der Mannschaft die Silbermedaille. Insgesamt bestritt er 166 Länderspiele und erzielte dabei 458 Tore.