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Weitere Junglöwen schaffen Sprung zu den Profis – und feiern Erfolge

Das Nachwuchsleistungszentrum in Kronau bildet die Keimzelle der Löwen

Mit stolz geschwellter Brust und einem richtig zufriedenen Lächeln steht Rolf Bechtold auf dem Kronauer Rathausvorplatz und würdigt die Erfolge von zwei Spielern, die bei den Junglöwen ausgebildet wurden und den Sprung in den Profibereich geschafft haben.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir so etwas feiern können. Umso mehr macht es mich stolz, dass ihr das geschafft habt.“ Bechtold, seit Jahrzehnten im Bundesligaunterbau als Sportlicher Leiter und Chef des Nachwuchsleistungszentrum tätig, hebt David Späth und Elias Scholtes heraus. Beide stehen vor dem Rathaus und werden für den Weltmeistertitel der DHB-Junioren geehrt. Und beide haben längst den Sprung in den Profibereich geschafft: Späth bei den Löwen, mit denen er im April auch den DHB-Pokalsieg errang; und Scholtes beim Bergischen HC, wo er sich mit mehr Spielanteilen weiter entwickeln möchte. Zuletzt hat auch David Móré den Schritt zu den Löwen-Profis geschafft. Zusammen mit Lion Zacharias, der ebenso aus dem Junglöwen-Bereich stammt, soll er das Tandem auf der linken Seite bilden, weil Uwe Gensheimer noch länger verletzt ausfällt. Und nicht zu vergessen: Philipp Ahouansou, zuletzt an GWD Minden ausgeliehen und nun wieder im Löwen-Rückraum – wurde bei den Junglöwen geprägt.

Rolf Bechtold lässt nicht locker und baut auf das Gesamtkonzept der Junglöwen

„Dafür arbeiten wir, dafür leben wir“, unterstreicht Bechtold die Motivation, warum er trotz seiner bereits 71 Lebensjahren nicht lockerlässt und sich wie viele andere Menschen im Verein auch für die Nachwuchsförderung einsetzt, oft sogar viele Freizeitstunden „aufopfert“. Bechtold: „Es Lohn für die Zeit, die wir investieren ins Nachwuchsleistungszentrum und in unsere Handballerinnen und Handballer.  Wenn dann einer bei den Profis eingesetzt wird, gar einen festen Platz bekommt und überdies noch Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene feiert, dann sind natürlich auch wir zufrieden.“

Im Jahr 2022 klappte dies sogar in einer Breite, wie es die Junglöwen noch nie erlebt hatten: Das Drittligateam – als U23 wichtiger Bestandteil im Verbund von A-Jugend und Profis – wurde Staffelsieger und die U17 sowie U19 feierten die Deutsche Meisterschaft. „Solch eine Paradesaison kann man sich zwar jedes wünschen, das streben wir auch an, aber realistisch ist das nicht. Zumal wir nicht nur auf Titel schauen, sondern in erster Linie auch auf die individuelle Entwicklung unserer Talente – auf dem Feld wie neben dem Feld.“ Bechtold beschreibt das Gesamtkonzept des Vereins, das sich unverändert an der Philosophie von „Anpfiff ins Leben“ orientiert und davon mitgeprägt sowie unterstützt wird. Gewürdigt wird dies mit der jährlichen Verleihung des Jugendzertifikats der Handball-Bundesliga, die für die Vergabe strenge Kriterien zugrundlegt.

Im Nachwuchsleistungszentrum warten viele Herausforderungen

Fast schon gebetsmühlenartig wiederholt sich Rolf Bechtold deshalb von Jahr zu Jahr: „Die drei Bereiche Sportliches, Berufliches und Soziales stehen bei uns absolut im Einklang.“ Und es sind keine Floskeln, die der Nachwuchschef von sich gibt. Es sind Fakten, die von den Trainerinnen und Trainern in jeder Einheit umgesetzt werden. Großer Unterstützer ist dabei die Dietmar Hopp Stiftung, die seit vielen Jahren den Handball im Kronauer Nachwuchsleistungszentrum fördert und damit die Interessen der Stammvereine TSG Kronau und TSV BADEN Östringen beherzt und großzügig unterstützt. Denn Bechtold kennt auch die Herausforderungen weit weg vom sportlichen Bereich: Die Finanzen müssen stimmen und mittlerweile hat der „Apparat Junglöwen“ mit Nachwuchsleistungszentrum, Internat und Trainingshalle große Komponenten, die auch infrastrukturell gepflegt werden müssen.

Doch zurück zum Sportlichen der abgelaufenen Saison: Am weitesten in bundesweiter Betrachtung schaffte es einmal mehr die A-Jugend. Der Titelverteidiger wurde dieses Mal Vizemeister und fuhr damit in der Saison-Gesamtbetrachtung einen richtig tollen Erfolg ein. Es kam zur Neuauflage des Vorjahresfinales gegen die Füchse Berlin. In Fahrt kam auch wieder die B-Jugend, die als Titelverteidiger allerdings im Viertelfinale gegen den THW Kiel die Segel streichen musste. Badische Meisterschaften feierten die männlichen B2 und C1-Teams sowie die weibliche B1. Die männliche D1 wurde Bezirksligameister und Badischer Pokalsieger. Und auch die E2 holte sich den Bezirksligasieg.

Talentierte Neuzugänge im Internat

Rundum-Betreuung als Grundlage für die weitere Entwicklung

Abo des HBL-Jugendzertifikats für die Löwen

Die Auszeichnung bestätigt die hervorragende Arbeit im Kronauer Nachwuchsleistungszentrum

Die Rhein-Neckar Löwen sind von der Deutschen Handball-Liga (HBL) für ihre Nachwuchsarbeit ausgezeichnet worden. Der Klub erhält das Jugendzertifikat für 2024 - damit wird die hervorragende Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum in Kronau einmal mehr bestätigt.

Insgesamt erhalten 16 von 18 Clubs der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga das Jugendzertifikat 2024. In der 2. Handball-Bundesliga erfüllen nach Überprüfung durch die Handball-Bundesliga GmbH sechs von 18 Clubs die anspruchsvollen Anforderungen des Jugendzertifikates uneingeschränkt, dessen Kriterien in enger Zusammenarbeit mit den Proficlubs und dem Deutschen Handballbund seit 2007 kontinuierlich erhöht und weiterentwickelt worden sind.

Mattes Rogowski, Geschäftsleitung Sport & Lizenzen der Handball-Bundesliga GmbH: „Auch der erfolgreiche Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-Euro macht sehr deutlich, wie entscheidend sehr gute Nachwuchsentwicklung für unseren Erfolg ist. Beinahe jeder Spieler des Kaders hat mindestens ein Leistungszentrum eines Clubs durchlaufen. Dies gilt insbesondere auch für die vier U21-Weltmeister, die sich eindrucksvoll in den A-Kader von Alfred Gislason gespielt haben.“    

Rolf Bechtold, Sportlicher Leiter und Leiter Nachwuchsleistungszentrum der Junglöwen: „Die Auszeichnung mit dem HBL-Jugendzertifikat ist keine Selbstverständlichkeit und freut uns sehr. Denn die Voraussetzungen werden regelmäßig bewertet und erfordern für uns als Nachwuchsverein einen hohen Einsatz und eine herausragende Performance. Bei den Junglöwen sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung und den Erfolgen.“

Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel

2007 wurde das Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel geschaffen. Die Clubs sprachen sich einstimmig für das anspruchsvolle Vergabeverfahren aus. Seit 2008 wird es an Profiklubs vergeben, die für Nachwuchs-Handballer in ihren Leistungszentren entsprechend gute Rahmenbedingungen bieten. Das Jugendzertifikat setzt voraus, dass Nachwuchsspieler in Club und Umfeld möglichst optimale Bedingungen vorfinden, die eine Ausbildung zum Spitzenspieler möglich machen. Im Vergabeverfahren werden Kriterien geprüft, wie z. B. ausgereifte Betreuungs- und Ausbildungskonzepte (Duale Karriere), Qualität des Trainerstabes sowie von Team und Training. Mit der Vergabe für das Jahr 2024 wird das HBL-Zertifikat bereits zum 17. Mal verliehen. Durch die Abschaffung des Jugendzertifikats mit Stern wurden die Anforderungen an die Clubs qualitativ verschärft. Auch für das Jahr 2025 ist die Vergabe des Jugendzertifikates mit einer Weiterentwicklung der Kriterien gekoppelt.

Aktuell beleuchtet die HBL-Bewegtbild-Staffel „Auf dem Sprung – HBL-Talente auf dem Weg in die Spitze“ die intensive Nachwuchsentwicklung der Clubs anhand der U21-Weltmeister. Mit dabei Torhüter David Späth (Rhein-Neckar Löwen), die Rückraumspieler Nils Lichtlein (Füchse Berlin) und Renārs Uščins sowie Kreisläufer Justus Fischer (beide TSV Hannover-Burgdorf). Hier geht’s zu den aktuell verfügbaren Beiträgen.       

Aus dem Archiv (2022): Das Nachwuchsleistungszentrum der Junglöwen

Aus dem Archiv (2021): Junglöwen-Interview: Matthis Blum

Neuzugang aus Dormagen seit Frühjahr 2021 bei den Löwen

Der Nachwuchsakteur, im Frühjahr 2021 nach Kronau gekommen, hat sich in seiner badischen Wahlheimat mittlerweile eingelebt. Einsätze gibt es im Drittligateam und bei der U19. 

Aus dem Archiv (2017): Das Kronauer Nachwuchsleistungszentrum im Video

Oli Roggisch beim Nachwuchs den Junglöwen

The place to be – für die Stars von morgen

Wir bei den Junglöwen wissen, dass sich mit Leidenschaft und Begeisterung Großes erreichen lässt. In unserem deutschlandweit einzigartigen Nachwuchsleistungszentrum in Kronau entsteht Zukunft – hier entwickeln wir die Handballstars von morgen.

In der ersten Folge des Videoformats „Löwen hautnah“ stellt ADMIRAL, der Hauptsponsor der Löwen das Nachwuchsleistungszentrum in Kronau vor: Oli Roggisch stattet im Opel Admiral dem Nachwuchs einen Besuch ab und zeigt, wie die Junglöwen im Internat untergebracht sind und trainieren.