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Badischer Handballverband: Unterbrechung der Saison bis Jahresende

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Der Ligabetrieb in den Spielklassen auf Ebene des Badischen Handball-Verbandes (BHV) erfolgt eine sofortige Aussetzung des Spielbetriebs. Davon ausgenommen sind von den Junglöwen das U23 in der 3. Liga, die U19 in der A-Jugendbundesliga und die U17 in der Baden-Württemberg-Oberliga. Für diese oberen Ligen warten wir derzeit die weitere Entwicklung ab.

Seit dem 19. September fliegt der Handball durch die Sporthallen im Verbandsgebiet des Badischen Handball-Verbands. Nach einer sich unendlich anfühlenden Spielpause von sechs Monaten kämpften die Mannschaften wie gewohnt um jeden Punkt. Das Votum in der Vereinsumfrage vor Rundenbeginn war deutlich – auch die Vereine haben den Saisonstart gewünscht und herbeigesehnt.

„Die Grundlage unserer bisherigen Entscheidungen lag in der Verordnung-Sport des Kultus- und Sozialministeriums in der jeweiligen gültigen Fassung. Aufgrund der neuen Gegebenheiten und des exponentiellen Anstiegs der Infektionszahlen haben wir uns im Präsidium einstimmig gegen die Möglichkeit zur Durchführung des Spielbetriebs in der Verordnung- Sport und somit für folgende Handhabung im BHV entschieden: Der Badische Handball-Verband unterbricht mit sofortiger Wirkung den Erwachsenen- und Jugendspielbetrieb auf Ebene des BHV sowie seiner Untergliederungen bis einschließlich 31.12.2020. Ebenso werden Freundschaftsspiele bis auf weiteres nicht genehmigt. Den Vereinen obliegt es in eigener Verantwortung, einen Trainingsbetrieb durchzuführen“, so Peter Knapp, Präsident des Badischen Handball-Verbands.

"Keine leichte, aber zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung des BHV Präsidiums"

Umgehend nach der Veröffentlichung der neuen Verordnung Sport hat der Badische Handball-Verband am 23. Oktober seine Vereine über eine außerordentliche Präsidiumssitzung informiert, die auf Dienstagabend terminiert wurde. Rückblickend auf das vergangene Spielwochenende, kann ein deutlicher Anstieg der Spielverlegungen verzeichnet werden. Von insgesamt 145 Spielen wurden 90 Spiele durchgeführt. 38% der angesetzten Spiele wurden aufgrund von Corona verschoben.* Ganz anders sieht dies in den Nachbarverbänden in Südbaden und Württemberg aus. Auch, wenn Südbaden mit 45% abgesagter Spiele nur knapp über den nordbadischen Wert liegt, weht in Württemberg mit 72% abgesagten Spiele ein ganz anderer Wind. Auch diese beiden Verbände haben sich dazu entschlossen, den Spielbetrieb vorübergehend zu pausieren.

Ebenfalls ruht in Bayern, Hamburg, Hessen, Mittelrhein, Niederrhein, Pfalz und Rheinhessen der Ball. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saar, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden weiterhin Spielbegegnungen angepfiffen. Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Westphalen ermöglichen den Spielbetrieb auf freiwilliger Basis.

Trainingsbetrieb unter Einhaltung der Hygienebedingungen weiterhin möglich

„Egal, welche Entscheidung wir getroffen hätten, wir hätten nicht jedermann zufriedenstellen können. Wir haben ehrgeizige Handballer, die ohne Unterbrechung weiterspielen möchten. Wir haben vorsichtige Handballer, die gerne eine Pause einlegen möchten“, erläutert Ramona Müller, Geschäftsführung des BHV, „In den vergangenen Wochen haben wir hohen Aufwand betrieben und uns mit Vereinen und auch Einzelpersonen ausgetauscht. Neben viel Zuspruch für unser Tun haben uns Vorwürfe von Ignoranz und Verantwortungslosigkeit hinsichtlich unserer Entscheidungen sehr entsetzt.“

Der Badischer Handball-Verband verfolgt weiterhin den Auftrag, Handball zu ermöglichen. Vor allem im Trainingsbetrieb soll dies aufrechterhalten werden. Der Badische Handball-Verband appelliert wie der Badische Sportbund Nord an seine Vereine. Der Sport bildet die größte Bürgerbewegung in Deutschland und sorgt nicht nur für körperliche Fitness, sondern gleichermaßen für das Gemeinwohl und für Solidarität. Unter der Einhaltung von vorgeschrieben Hygienebedingungen wird es weiterhin möglich sein Sport auszuüben, um ein Gleichgewicht zwischen Beruf- und Schulalltag zu erleben.

© Badischer Handball-Verband (BHV)

Beschluss des Präsidiums des Badischen Handball-Verbands in der Präsidiumssitzung vom 27.10.2020 zum weiteren Vorgehen in der Saison 2020/2021:

  1. Der Badische Handball-Verband unterbricht mit sofortiger Wirkung den Erwachsenen- und Jugendspielbetrieb auf Ebene des BHV sowie seiner Untergliederungen bis einschließlich 31.12.2020.
  2. Die Spielkommission (§ 26 der Satzung BHV) wird beauftragt einen Plan zu erarbeiten, um die ausgefallenen Spieltage im Erwachsenenbereich nachzuholen bzw. wenn dies nicht möglich sein sollte einen Vorschlag zur Wertung der Spiele vorzulegen, die nicht mehr ausgetragen werden können. Alle Spiele müssen bis spätestens 30.06.2021 ausgetragen sein. Die Meldetermine sind entsprechend anzupassen. Die Dfb sind entsprechend zu ändern.
  3. Die Jugendkommission (§ 28 Ziffer 1.1 der Satzung BHV i.V.m. § 7 JO BHV) wird im Einvernehmen mit der Spielkommission beauftragt eine Plan zu erarbeiten, um die ausgefallenen Spieltage im Jugendbereich nachzuholen bzw. wenn dies nicht möglich sein sollte einen Vorschlag zur Wertung der Spiele vorzulegen, die nicht mehr ausgetragen werden können. Dabei ist sicherzustellen, dass -sofern es die Covid-19 Pandemie zulässt- eine Qualifikationsrunde in allen Altersklassen für die Zusammensetzung der Spielklassen in der Saison 2021/2022 ausgespielt werden kann. Die Meldetermine sind entsprechend anzupassen. Die Dfb sind entsprechend zu ändern.
  4. Die Sichtungsmaßnahmen werden in das 1. Quartal 2021 verschoben. Eine Durchführung ist abhängig von der Entwicklung der Inzidenzwerte im Verbandsgebiet.
  5. Freundschaftsspiele werden bis auf weiteres nicht genehmigt. Den Vereinen obliegt es in eigener Verantwortung, einen Trainingsbetrieb durchzuführen.

Handball Baden-Württemberg (HBW): Entscheidungen zum Spielbetrieb in der Baden-Württemberg-Oberliga

Am heutigen Mittwoch, 28.10.2020 tagte der Vorstand von Handball Baden-Württemberg e.V. via Videokonferenz. Die kurzfristig einberufene Sitzung sollte sich mit dem weiteren Verlauf des Spielbetriebs in der Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL) beschäftigen. Im Vorfeld wurde ein Stimmungsbild der Vereine der Baden-Württemberg-Oberliga eingeholt. In den drei Landesverbänden wurde am gestrigen Dienstag beschlossen, den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen. „Uns war es wichtig die Meinung der Vereine zu kennen, bevor wir eine Entscheidung treffen“, sagte Johannes Kern, Vorsitzender des Landesausschuss Spieltechnik.

„Der Spielbetrieb in der 4. Liga ist sicherlich anders zu bewerten, als in den Verbänden. Wir hatten bisher auch deutlich weniger Spielabsagen in der BWOL als in den einzelnen Verbänden, obwohl wir auch in der BWOL die Regelung eingeführt hatten, dass Vereine Spiele absetzen können, wenn sie aus einem Landkreis kommen, der eine 7-Tageinzidenz über 50 pro 100.000 Einwohner haben oder gegen eine Mannschaft aus einem solchen Landkreis spielen muss.“ Das Ergebnis der Umfrage, an der sich fast alle Vereine beteiligten, spiegelte diese Erfahrung wieder.

„Eine deutliche Mehrheit war dafür den Spielbetrieb unter den bisherigen Bedingungen solange fortzuführen, bis die Politik keinen Spielbetrieb mehr zulässt“, erklärt Peter Knapp, Vorstandsvorsitzender von Handball Baden-Württemberg und Präsident des Badischen Handball-Verbandes. Nun hat die Politik eine Entscheidung getroffen und unterbindet den Amateur- und Breitensport ab 2. November. „Die Mehrheit der Vereine war dafür den Spielbetrieb fortzusetzen. Daher haben wir analog der 3. Liga beschlossen, dass am kommenden Wochenende noch Spiele stattfinden können. Sollten Vereine nicht antreten wollen können die Spiele weiterhin ohne Nachteile abgesetzt werden.“

Ab 2. November ruht dann im ganzen Land der Trainings- und Spielbetrieb im Amateurhandball. Wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird und vor allem in welchem Modus werden die Verantwortlichen nun klären und zeitnah darüber informieren.

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