Während draußen Blitz und Donner ein kleines Unwetter ankündigten, war innerhalb der Waldsporthalle davon überhaupt nichts zu hören. Der Pegel stand von Beginn an auf höchster Lautstärke. Mit einer Choreo begrüßten die Budenheimer Fans das eigene Team und den Gegner aus Nordbaden, der sich davon zunächst etwas beeindruckt zeigte. Vom 1:0 weg lagen die Hausherren vorne, die Löwen kamen aber immer wieder zum Ausgleich.
Sportfreunde werfen alles in diese Highlight-Partie
Etwas anders entwickelte sich der Spielverlauf, nachdem die Sportfreunde auf 8:5 (8.), 12:9 (15.) und sogar 14:10 (18.) erhöhen konnten. Längst wurde es Tobias Scholtes zu bunt. Klar gestikulierend und mit lautstarken Anweisungen versuchte der Löwen-Trainer zusammen mit Nachwuchskoordinator Martin Berger Einfluss auf das Vorgehen des Teams zu nehmen. Schon beim frühen Timeout in der achten Minute blieben die „Wachrüttler“ ohne den gedachten Erfolg – die Löwen taten sich weiterhin schwer, in die Partie zu kommen.
Nach dem Vier-Tore-Rückstand kämpften sich die Gelbhemden mit einem Doppelschlag von Can Akkoc wieder auf 16:16 heran (25.). Offen war die Partie allemal, doch auch die Sportfreunde ließen nicht nach und konnten sich bis zur Halbzeitpause den knappen 19:18-Vorsprung bewahren.
Deutliche Löwen-Steigerung nach dem Wechsel
Nach dem Wiederbeginn setzte sich dieser enge und spannende Spielverlauf zunächst weiter fort. Die Rheinhessen, getragen vom frenetischen Publikum, hatten weiterhin großes Gefallen an diesem Highlight-Spiel und warfen alles rein was zur Verfügung stand. Doch dieser Einsatz kostete ungemein viel Kraft und Ausdauer. Deutlich spürbar wurde dies ab der 45. Minute.
Es stand 30:30 und Ole Schiebeler traf zur abermaligen Sportfreunde-Führung. Doch fortan blitzten immer mehr die Qualitäten der Löwen auf. Sie wurden nun immer gieriger, die Torhüter-Paraden nahmen zu und vorne kam die Scholtes-Sieben gefühlt immer einfacher zu Treffern. Die Partie kippte zu Gunsten der Gäste, die durch Tim Löhr, Niklas Schneider und Jan Day mit 33:31 in Führung gingen (49.).
14 Treffer von Jan Day
Die spektakulärste Phase aus Löwen-Sicht begann danach. Nachdem Felix Kessel für Budenheim auf 32:33 verkürzt hatte (51.), gelang den Hausherren nichts mehr. Mit einem sagenhaften 9:0-Lauf setzten Torjäger Jan Day und Co. eine Duftmarke nach der anderen. Die Halle verstummte zunehmend, als die Löwen so richtig in Schwung kamen.
Als knapp zwei Minuten vor Spielende die Anzeigetafel den 32:42-Zwischenstand präsentierte, konnten auch die Löwen-Fans durchatmen. Schließlich endete die Partie mit einem 44:34-Erfolg ihres Teams, das damit eine herausragende Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Samstag (19 Uhr, Trainingshalle Kronau) geschaffen hat. Die Tür zum Halbfinale steht nun ganz weit offen.
Trainerstimme
Tobias Scholtes (Rhein-Neckar Löwen)
„Wir haben gewusst, was auf uns zukommt – und das hat sich auch bestätigt. Die Budenheimer Jungs haben es in der ersten Halbzeit stark gemacht und uns mit ihrer offensiven Abwehr immer schwer gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht und die Torhüterleistung dazubekommen. Damit konnten wir selbst leichte Tore erzielen. Insgesamt haben wir unsere technischen Fehler deutlich minimiert. Trotz des deutlichen Vorsprungs sind wir für Samstag gewarnt, denn wir lagen in der ersten Halbzeit mit drei, vier Toren hinten. Dennoch wollen wir beim Rückspiel in der Kronauer Trainingshalle unseren Fans etwas bieten und auch diese Partie gewinnen.“
Löwen-Stimmen im Video
Die Statements von Trainer Scholtes sowie einigen Spielern direkt nach dem Auftritt in Budenheim gibt es hier.
DJK Sportfreunde Budenheim – Rhein-Neckar Löwen 34:44 (19:18)
Budenheim: Alexander Estevan, Paul Kohlmaier – Felix Kessel (5), Timo Schorr (3), Max Hessinger (10/2), Luca Roll, Cornelius Marhöfer, Philipp Patrzalek (3), Alvar Matsuura (9), Marius Aaron Lupp, Henri Jacob Schleif (1), Frederik Conrad, Lennard Cordes, Tobias Stutzmann, Ole Schiebeler (3). Trainer und Offizielle: Fabian Vollmar, Kai Schiebeler, Felix Krining, Dominik Schäfer.
Löwen: Constantin Mader, Dario Bennefeld – Can Lauren Akkoc, Nick Hirning (1), Tarik Cem Graf (2), Phil Magin, Niklas Schneider (6), Emilian Schwalb, Jan Day (14/5), Levin Droll (1), Lars Knaus, Julian Steinert (4), Tim Löhr (7), Lewin Grub (3), Patrick Ehrgott (2). Trainer und Offizielle: Tobis Scholtes, Martin Berger, Alexander Schwarz, Pascal Lindenfelser.
Schiedsrichter: Nikolai Luis / Patrick Verheyen (Bonn & Castrop-Rauxel)
Zuschauer: 560 (Waldsporthalle Budenheim)
Siebenmeter: 3/2:5:5
Zeitstrafen: 6:4 Minuten
Spielfilm: 1:0, 4:4, 8:5, 10:8, 14:10, 15:12, 16:14, 16:16, 19:18 (HZ), 20:18, 22:22, 26:26, 29:29, 31:31, 31:33, 32:33, 32:42, 33:42, 34:44.