Der Jahresauftakt war zwar kein Spiel für Handballästheten, doch wen kümmert ‘s? Schönheitspreise sind im Ergebnissporthandball ohne Wert, daher dürfen sich die Mannen von Trainer Tobias Scholtes zu Recht über den doppelten Punktgewinn freuen. Dieser bedeutet zugleich, dass die Junglöwen aus den beiden Duellen gegen die Filder Falken 4:0 Punkte mit in die Meisterrunde nehmen werden. Ein Pfund, denn es ist gut vorstellbar, dass in der Meisterrunde so mancher Gegner gegen die spielstarken Schwaben den Kürzeren ziehen wird.
Zäher Auftakt für die Hausherren
Der Auftakt ins neue Handballjahr verlief zäh für die U17-Löwen. JANO Filder zeigte sich trotz der ungewohnt späten Anwurfzeit von Beginn an hellwach, überzeugte mit der klareren Spielanlage und legt in den Anfangsminuten immer wieder vor. So dauerte es bis zur 15. Minute, ehe Youngster Emilian Schwalb auf Rechtsaußen bei seinem Bundesligadebüt seine allererste Torchance kaltschnäuzig zur ersten Löwenführung verwandelte (8:7). Und als Karl Sommer – der kurz darauf mit einer Knieverletzung vom Feld musste – sein Team erneut in Front brachte (9:8, 16.), war nicht abzusehen, dass die Junglöwen diesen Vorsprung nicht wieder hergeben sollten.
Jan Day (mit zwölf Treffern erfolgreichster Torschütze des Abends), Julian Steinert und Tarik Cem Graf legten zum 12:8 (21.) nach. Ein immens wichtiger 4:0-Lauf der Hausherren, der maßgeblich durch die Glanzparaden von Constantin Mader im Löwentor ermöglicht wurde, der für lange sechs Minuten seinen Kasten komplett zunagelte.
Gästetrainer Jan Kugel spürte, dass sich in dieser Phase das Blatt gegen sein Team wandte und versuchte, mit zwei kurz hintereinander folgenden Auszeiten (19., 23.) das Momentum der Löwen zu durchbrechen. Die Gelbhemden jedoch blieben stabil und ließen die Filder Falken nicht entscheidend herankommen. Als drei Minuten vor der Halbzeit Can Akkoc schlimm gefoult wurde, nutzen die Junglöwen ihre Überzahl zur Vorentscheidung. Punktgenau mit Ablauf der Strafzeit vollendeten sie einen 3:0-Lauf zum 18:12, den sie mit in die Kabine nahmen.
Bereits am Freitag in Pforzheim
Nur 90 Sekunden nach Wiederanpfiff hieß es 21:13 (32.) und es war augenscheinlich, dass die Gäste diesen Acht-Tore-Rückstand nicht mehr würden drehen können. Vor allem Niklas Gatzweiler im Trikot der Falken stemmte sich gegen die Niederlage, doch ohne weitere schlagkräftige Unterstützung von seinen Nebenleuten stand er auf verlorenem Posten und die Junglöwen steuerten, ohne glänzen zu müssen, einem ungefährdeten Sieg entgegen.
Ein Erfolg, der zwar die Tabellenführung bedeutet, auf dem sich die Scholtes-Sieben jedoch nicht ausruhen und ihre Wunden lecken kann. Denn bereits am Freitagabend sind die Gelbhemden bei der SG Pforzheim/Eutingen zu Gast, die ihrerseits furios ins neue Jahr gestartet ist. Mit einem überraschend deutlichen 43:30-Auswärtserfolg beim SV Salamander Kornwestheim haben die zuvor glücklosen Goldstädter eindrucksvoll ihre Bundesligatauglichkeit unter Beweis gestellt und ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.
Die Junglöwen sind also vorgewarnt und wissen ohnehin, dass Derbys gegen Pforzheim immer eines erfordern, wenn sie gewonnen werden sollen: vollen Einsatz von der ersten bis zur letzten Minute (Anwurf am Freitag, 20:15 Uhr, Konrad Adenauer Sporthalle, Pforzheim).
RNL: Dario Bennefeld, Constantin Mader; Cem Akkoc, Jan Day (12/2), Levin Droll (2), Patrick Ehrgott (6), Tarik Cem Graf (6), Lewin Grub (2), Nick Hirning, Lars Knaus, Tim Löhr, Phil Magin, Niklas Schneider (3), Emilian Schwalb (2), Karl Sommer (1), Julian Steinert (3). Trainer & Betreuer: Tobias Scholtes, Stefan Magin, Alexander Schwarz, Pascal Lindenfelser.