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U17-Löwen krallen sich den Viertelfinaleinzug

     Männliche B1-Jugend  

Nach einem 26:26-Unentschieden im Hexenkessel der Melsunger Stadtsporthalle steht die U17 der Rhein-Neckar Löwen nach ihrem 26:21-Hinspielsieg im Viertelfinale der Deutschen B-Jugendmeisterschaft. Gegner in der Runde der letzten Acht ist der amtierende Deutsche Meister Füchse Berlin.

"Es war die erwartet schwere Auswärtsaufgabe. Melsungen hat uns einen großen Kampf geboten. Wir haben heute zwar nicht geglänzt, aber wir haben zu keiner Zeit die Nerven verloren, auch als wir in der zweiten Halbzeit mit vier Toren hinten lagen", ließ ein zufriedener Junglöwen-Coach Tobias Scholtes die Partie Revue passieren. 

Es war den Gastgebern der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen anzumerken, dass sie vor heimischer Kulisse die Niederlage aus dem Hinspiel mit aller Macht umbiegen wollten. Allen voran Tom Wolf, der nicht nur den ersten Treffer für die Hausherren erzielte, sondern den Kasten von Dave Hörnig aus allen Lagen unter Beschuss nahm und am Ende stolze elf Treffer zu verbuchen hatte. Doch die Junglöwen zeigten sich unbeeindruckt, spielten ihr Spiel und hielten die körperbetonte Partie absolut offen (9:9 durch Cedric Mayer, 17. Minute). Als den Junglöwen im Spielaufbau allerdings binnen nur 40 Sekunden gleich zwei technische Fehler unterliefen, waren die Hausherren gnadenlos und legten mit zwei erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstößen erstmals auf zwei Tore vor (11:9, 19.). Zwar konnte abermals Cedric Mayer auf 11:10 verkürzen (21.), doch mit zwei verwandelten Strafwürfen der Nordhessen zum 13:10 ging es für die Junglöwen mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Kabine.

Gleicher Pausenstand wie vor Wochenfrist

Dies war exakt der gleiche Pausenstand wie vor Wochenfrist im Kronauer Sportzentrum und in den Reihen der zahlreich mitgereisten, lautstarken Unterstützer der Gelbhemden machte sich in der Halbzeitpause so manche Sorgenfalte breit. "Noch so eine Halbzeit und wir sind raus", war die ernüchternde Erkenntnis der im Löwen-Fanblock angestellten Rechenspiele. Und nach der Halbzeit kam es noch dicker. Beim 14:10 (26.), 16:12 (30.) und 17:13 (33.) war der Löwen-Vorsprung des Hinspiels fast aufgezehrt und Melsungen hatte ein ums andere Mal bei eigenem Ballbesitz die Chance, in der Addition beider Spiele den Ausgleich herzustellen.

Die Junglöwen jedoch, angeführt von ihrem Spielgestalter Lennart Karrenbauer und ihrem Rückraumshooter Felix Götter (mit 9/2 Toren der erfolgreichste Schütze seines Teams), blieben cool und gewannen Zug um Zug ihre Souveränität und ihr Selbstverständnis zurück. Der Auftrieb der Junglöwen wurde begünstigt durch das frühe Ausscheiden des Melsunger Abwehrrecken Lasse Ohl, der nach allzu hartem Einsteigen bereits nach 31 Spielminuten seine dritte Zeitstrafe kassierte und des Feldes verwiesen wurde. Die Junglöwen bissen sich heran und letztmals in der 39. Minute konnte Melsungen beim Stand von 20:17 einen Drei-Tore-Vorsprung behaupten.

Junglöwen machen Rückstand wett

Dann - endlich - kam der Lauf der Junglöwen, den sich die Fans so sehr erhofft hatten: Colin Eden, Lennart Karrenbauer und Felix Göttler trafen und sorgten für den frenetisch bejubelten 20:20-Ausgleich (42.). Und Torhüter Jonas Pleimes machte endgültig "den Deckel drauf": Eingewechselt zum 7m-Duell gegen den Melsunger Jungnationalspieler Thorge Lutze behielt der Schlussmann der Junglöwen die Oberhand und versetzte alle Gelben auf dem Feld und auf den Rängen endgültig in einen kollektiven Ausnahmezustand. Denn jedem war klar: "Das Ding ist durch!"

Cedric Mayer und Lennart Karrenbauer machten den lupenreinen 5:0-Lauf der Junglöwen komplett (20:22, 45.). Die Hausherren bäumten sich zwar nochmals mit einer Dreierserie auf (23:22, 47.), dies hatte jedoch eher kosmetischen Charakter, denn am Einzug der Junglöwen ins Viertelfinale gab es längst keinen Zweifel mehr. Daran änderte auch die offene Manndeckung der Nordhessen in den Schlussminuten nichts mehr. Felix Göttler, zweimal Theo Sommer und Mungkorn Nauß setzten die Schlusspunkte für ihr Team zum 26:26-Endstand. Was danach kam, war gelb-blauer Jubel!

Im Viertelfinale stehen die Junglöwen nunmehr den Füchsen aus Berlin gegenüber. Es ist die Neuauflage des Finals 2021! Die Junglöwen treffen auf den amtierenden Meister und haben die Chance zur Revanche. Handballherz was willst du mehr! 

Für die U17 der Junglöwen spielten: Dave Hörnig, Jonas Pleimes (beide im Tor), Colin Eden (1), Felix Göttler (9/2), Mark Hartmann, Lennart Karrenbauer (5), Laurin Karrenbauer, Cedric Mayer (4), Alexander Momber (1), Mungkorn Nauß (1), Marc Riffelmacher (1), Stefan Rypinski, Theo Sommer (4), Artur Usatiuc.

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Gibt die Richtung ins Viertelfinale vor: Cedric Mayer erzielt in Melsungen vier Treffer - Fotos: RNL/Tanja Sommer
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Verdienter Junglöwen-Jubel nach harter Arbeit