U17 überrollt die HSG Hanauerland

In der neunten Spielminute brandete bei den heimischen Fans ein geradezu frenetischer Jubel auf, der mit einer großen Portion Erleichterung einherging, denn die HSG hatte es zum ersten Mal geschafft, den starken Löwen-Keeper Nils Meiser zu überwinden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Junglöwen bereits achtmal eingenetzt und eine zwischenzeitliche Unterzahl mit 3:0 für sich entschieden. Ein Spiegelbild der Kräfteverhältnisse an diesem allzu einseitigen Handballabend in Willstätt.

Der Deutsche Vizemeister beherrschte die sichtlich überforderte HSG nach Belieben. Auch die frühe zweite Zeitstrafe gegen Abwehrrecke Alexander Momber (11. min.) brachte die Junglöwen nicht in Verlegenheit: auch diese zwei Minuten wurden mit 3:0 gewonnen, garniert mit einem sehenswerten Fallwurftreffer von Lennart Karrenbauer aus unglaublichen 13 (!) Metern Torentfernung.        

Bis zehn Minuten vor Spielende trafen die Mannen von Tobias Scholtes und Jogi Grupe im Minutentakt (9:39, 40. min.) und konnten dabei allenfalls ihr Tempospiel trainieren, denn Positionsangriffe hatten Seltenheitswert. Mit der holprigen Schlussphase zeigte sich Scholtes indes unzufrieden: „Dass wir die letzten zehn Minuten mit 4:6 verlieren, darf uns nicht passieren. Wir haben im Angriff die Ordnung verloren und in der Abwehr nur noch halbherzig agiert. Dies müssen wir abstellen und jede Partie mit Ernsthaftigkeit bis zum Abpfiff durchspielen.“ 

Trotz seiner 43 Gegentore war der HSG-Torwart am Ende der gefeierte Mann seiner Mannschaft, denn er hatte mit einigen sehenswerten Paraden den entscheidenden Anteil daran, dass die Junglöwen die 50-Tore-Marke nicht knacken konnten. Trotzdem gehen die Jungs im Training nicht leer aus, denn wer das 40. Tor erzielt, darf eine Kabinenparty für seine Kameraden schmeißen — und das haben sie zum Schluss ja doch souverän geschafft!