Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen aus dem Ruhrgebiet, die mit viel Tempo und variablen Angriffen schnell auf 4:1 davonzogen. Erst nach einer frühen Auszeit fanden die Löwen etwas besser in die Partie. Angeführt von Jan Day, der mit zwölf Treffern erneut bester Torschütze seiner Mannschaft war, kämpften sich die Hausherren Tor um Tor heran. Beim 15:15 durch Adam Jozsa (28.) war der Ausgleich geschafft, dennoch ging Essen mit einer knappen 17:16-Führung in die Pause.
Zweikämpfe verloren, Chancen liegen gelassen
Nach dem Seitenwechsel verpassten es die Junglöwen, an diesen Zwischenspurt anzuknüpfen. Während Essen seinen Matchplan konsequent durchzog und immer wieder mit vier Rückraumspielern Druck erzeugte, leisteten sich die Gastgeber zu viele einfache Ballverluste und unpräzise Abschlüsse. Mitte der zweiten Halbzeit zog der TuSEM entscheidend auf 24:19 davon – ein Rückstand, den die Löwen nicht mehr aufholen konnten. Auch eine offensive Abwehrumstellung brachte nicht die erhoffte Wende.
„Wir verlieren unser Spiel gegen Essen am Ende völlig verdient“, fasste Trainer Martin Berger die Partie zusammen. „Essen hat, wie wir es erwartet haben, sehr diszipliniert agiert, sich nie aus der Ruhe bringen lassen und konsequent an seinem Matchplan festgehalten. Sie haben uns häufig mit vier Rückraumspielern attackiert – die Lösungen, die wir dagegenstellen wollten, haben leider nicht funktioniert, weil wir einfach zu viele Zweikämpfe verloren haben. Ein großes Problem war zudem unsere individuelle Qualität – sowohl vorne als auch hinten. Wir haben zu viele Bälle verworfen und technische Fehler gemacht. Das sind Dinge, die wir in einem Heimspiel keinesfalls zeigen wollen. Dementsprechend geht der Sieg von Essen völlig in Ordnung.“
Berger fordert Selbstreflexion und Reaktion
Berger forderte zugleich Selbstreflexion und eine klare Reaktion: „Wir müssen uns jetzt ernsthaft zusammensetzen und hinterfragen, wo es hakt und was wir besser machen müssen. Dazu haben wir nun ein Wochenende spielfrei, bevor mit Balingen und JANO Filder zwei sehr schwere Auswärtsspiele auf uns warten. Dann haben wir hoffentlich die Chance, die Sache wieder besser zu machen.“
Positiv hob der Junglöwen-Coach Jan Day hervor, der mit starker Quote und guter Abwehrleistung überzeugte. Auch Torhüter Constantin Mader verdiente sich Lob für seine Paraden in der Anfangsphase, durch die die Partie lange offenblieb.
Highlights
Unsere Junglöwen müssen sich in einem torreichen Spiel erstmals geschlagen geben. Jetzt alle Highlights ansehen: youtu.be/sGyFYIHXQfY
Rhein-Neckar Löwen – TuSEM Essen 38:42 (16:17)
RNL: Luca Zapp, Constantin Mader, Dario Bennefeld – Tarik Cem Graf (5), Matej Alexander Simicic (2), Niklas Schneider (2), Darian Mollov (3), Jan Day (12), Frederik Daniel Breithaupt, Adam Vincent Jozsa (4), Guy-Loup Hofbeck (3), Noah Gonzalez Doblado (2), Noah Oremek (1), Julian Baumhauer (3), Lui Wenzler (1). Trainer: Martin Berger
TuSEM Essen: Andre Schölpert, Tim Christiansen, Phil Ulrich – Luis Bennet Igel (11), Henri Michel Huthoff (5), Danilo Zunic (3/3), Jan-Luca Mevissen, Ben Terwint (1), Jaro Schober (2), Niklas Kieslich (5), Benjamin Ruether, Magnus Noellen (1), Hugo Zilkens (1), Jakob Hoffbauer (10), Jaron Schloss (2), Bennit Kieslich (1). Trainer: Florian Buddenborg
Schiedsrichter: Christoph Krick / Julian Scholl (Karlsruhe / Eltville am Rhein)
Zuschauer: 120 (Trainingshalle Kronau)
Siebenmeter: RNL 0/0 – TuSEM 5/3
Zeitstrafen: RNL 4x2 Min. – TuSEM 9x2 Min.
Rote Karte: Schober (42., wg. Foul)
Spielfilm: 1:4, 5:8, 10:12, 15:15, 16:17 (HZ), 19:24, 24:30, 29:33, 33:38, 38:42
