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U20 verpasst EM-Halbfinale

     Männliche A1-Jugend  

U20 verpasst EM-Halbfinale. Durch ein 25:29 (10:11) gegen Schweden ist die deutsche U20-Handball-Nationalmannschaft raus aus dem Medaillenrennen bei der EM in Portugal. Die Partie war ein verkapptes Viertelfinale, denn vorher war klar gewesen: Nur eines der beiden Teams würde sich in dieser Hauptrundengruppe auf Rang zwei hinter Serbien und damit auf einen Halbfinal-Platz schieben können. Wobei Deutschland wegen des minimal besseren Torverhältnisses ein Unentschieden gereicht hätte.

Viel stand auf dem Spiel – und das machte einiges mit den jungen Männern auf dem Feld, die sich viele einfache Fehler und vorhersehbare Abschlüsse leisteten. Auf beiden Seiten. Am Ende stellten sich die Schweden als stabiler heraus, wenngleich Deutschland besser in die Partie fand.  

Die erste Ansage des Spiels ist das 4:2 von Sören Steinhaus (5.). Ein Schlagwurf aus knapp zehn Metern – kann man machen. Deutschland strotzt in der Anfangsphase vor Selbstvertrauen, die beiden Siege gegen Island und Frankreich haben gutgetan. Wieder liegen die Schlüssel in der Abwehr und im Tor. Dieses Mal hält Lasse Ludwig ausgezeichnet. Bis auf drei Tore ziehen die DHB-Junioren so weg, auch weil die Schweden nicht das Niveau ihrer blendend gespielten Vorrunde erreichen. Viele Fehler bei Schweden – und dann plötzlich auch bei den Deutschen.

U20 verpasst EM-Halbfinale: Halbzeit zwei geht klar an Schweden

Sechs Minuten lang fällt gar kein Tor mehr. Die immer mal wiederauftauchende deutsche Abschlussschwäche feiert ein ungewolltes Comeback. Und in Minute 26, da steht es 10:10. Zwei Ballverluste und ein weiteres Gegentor später gehen die Deutschen mit 10:11 in die Pause – und mit einem großen Auftrag: die Wiederentdeckung der Leichtigkeit. Elias Scholtes beispielhaft: Der Junglöwe, zuletzt in glänzender Form, nimmt sich zwei richtige Würfe, hat einmal Pech, einmal Glück, und verzeichnet ferner einen Fehlpass. Die bezeichnende Bilanz zur Halbzeitpause: Erfolgreich abgeschlossene Angriffe bei Deutschland 42 Prozent, bei Schweden 35.

Besser aus der Kabine kommen die Skandinavier. Albert Mansson macht das 12:14 (35.). Beim 13:16 sind die Schweden erstmals auf drei Treffer weg, Bundestrainer Martin Heuberger nimmt die Auszeit (39.). Deutschland steckt in einer echten Schaffenskrise, hat offensiv total den Faden verloren. Drei teils seltsame Minuten mit schwedischen Nachlässigkeiten später: 16:16 (43.)! Dieses Mal sind es die Blauen, die die Weißen wieder aufbauen. Es bahnt sich der erwartete Krimi um den Halbfinal-Einzug an. Schweden fängt sich, William Elovson macht das 17:18 (45.). Mit weiten Kreuzungen treibt man die deutschen Abwehrspieler auseinander – das geht, zumal in einer solch spielentscheidenden Phase – zu einfach.

Im deutschen Spiel läuft es immer weniger rund, vorne wie hinten. Der nächste Ballverlust und wir haben ein bedrohliches 17:21 (50.). Beim abgefälschten 18:22 kommt Pech dazu, beim anschließenden Stürmerfoul Ungeduld. Auf das 18:23 zieht der Bundestrainer seine letzte Auszeitkarte (53.). Elias Scholtes kommt noch einmal. Die Wende kann aber auch er nicht bringen an diesem verkorksten Abend. Nach dem 25:29 steht Schweden im Halbfinale, und Deutschland muss sich mit den Platzierungsspielen von 5 bis 8 begnügen.

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Die deutsche U20-Handball-Nationalmannschaft