U19 – A-Jugend Bundesliga
Hintere Reihe (v.l.): Thomas Köhler (Betreuer), Guy-Luop Hofbeck, Niklas Schneider, Julian Baumhauer, Jan Day, Nick Hirning, Karl Sommer, Niklas Domanski (Athletiktrainer)
Mittlere Reihe (v.l.): Michael Braun, Lui Wenzler, Darian Mollov, Noah Oremek, Adam Józsa, Lars Knaus, Martin Berger (Trainer), Anna-Lena Jung (Physiotherapeutin)
Vordere Reihe (v.l.): Frederik Breithaupt, Noah Gonzales Doblado, Constantin Mader, Thomas Jendrsczok, Luca Zapp, Matej Simicic, Tarik Graf
Es fehlt: Dario Bennefeld
Team-Infos
Die U19 ist das Aushängeschild im Nachwuchsbereich der Junglöwen und spielt in der A-Jugend-Bundesliga gegen die stärksten Nachwuchsteams Deutschlands. Geleitet wird die Mannschaft von Martin Berger, der als Trainer und Nachwuchskoordinator eine Schlüsselrolle im Ausbildungskonzept der Löwen einnimmt. Unter seiner Führung wachsen Talente heran, die auf und neben dem Feld gefördert werden – sportlich, persönlich und menschlich.
Ein besonderer Baustein dabei: Viele Spieler der U19 sammeln bereits Einsatzminuten im Drittliga-Team der Junglöwen. So gelingt der fließende Übergang vom Jugend- zum Männerhandball, bei dem die Talente früh wertvolle Erfahrungen auf hohem Niveau machen können. Die U19 steht damit exemplarisch für die Philosophie der Junglöwen: Leistung fördern, Werte vermitteln und Persönlichkeiten entwickeln – immer mit dem Ziel, junge Spieler bestmöglich auf eine Karriere im Profihandball vorzubereiten.
5 Fragen an...
Martin Berger, den U19-Coach und Nachwuchskoordinator der Junglöwen
Martin, du bist jetzt ein Jahr bei den Löwen. Wie fällt deine Bilanz aus?
Insgesamt sehr positiv. Gemeinsam mit dem Trainerteam – insbesondere Tobias Scholtes und Holger Löhr – konnten wir unsere Spiel- und Trainingsstruktur weiterentwickeln. Ein wichtiger Schritt war die engere Verzahnung der Mannschaften bis zur U13. Dadurch haben wir für unsere Spieler und Trainer einen klaren Entwicklungspfad geschaffen.
Die U23 hatte durch die kleine Kadergröße eine besondere Bedeutung und wurde stark von der U19 unterstützt. Das Team von Holger Löhr sicherte sich mit attraktivem Handball früh den Klassenerhalt in der 3. Liga und belegte am Ende einen hervorragenden 7. Platz. Besonders erfreulich ist, dass wir mit Dave Hörnig, Cedric Mayer, Niklas Michalski und Valentin Willner vier Spieler in die 2. Liga entwickeln konnten.
Auch die U19 erreichte mit Platz fünf in einer starken Staffel die direkte Bundesliga-Qualifikation. Leider fehlte in entscheidenden Momenten die Konstanz für den Einzug ins Viertelfinale – ein Ziel, das wir kommende Saison neu anvisieren. Die U17 begeisterte mit temporeichem Handball und großer Widerstandskraft. Trotz Ausfällen von Leistungsträgern gewann die Mannschaft souverän die Meisterrunde, drehte im Viertelfinale hohe Rückstände und schaffte so den Sprung ins Halbfinale. Gegen Burgdorf war dann zwar Endstation, aber wir freuen uns auf einen starken Jahrgang 2009, der bereits wertvolle Erfahrungen gesammelt hat.
Mit „MiniLöwen – MaxiTrainer“ wurde ein neues Format eingeführt. Was steckt dahinter?
Unser Ziel ist es, den Kinderhandball in der Rhein-Neckar-Region nachhaltig zu stärken. Dafür bieten wir kostenfreie Workshops direkt bei den Vereinen vor Ort an – für Eltern, ehemalige Spieler:innen und Kindertrainer:innen.
Nach einem kurzen Theorieblock geht es in die Halle. Dort analysieren wir mit Demoteams der gastgebenden Vereine typische Trainingssituationen und erarbeiten gemeinsam Lösungen. Der Auftakt beim TV Offenbach war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Auch Junglöwen-Coaches nahmen teil und bringen das Gelernte nun aktiv in Kronau und Östringen ein.
Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden drei Monate Zugang zu den von den Junglöwen bereitgestellten und finanzierten Apps Learn Handball und Blindside, die bei der Trainingsplanung und Übungsauswahl unterstützen. Wichtiger ist jedoch, dass wir gezielt die Brücke zur Kinderhandballtrainerausbildung (KHTA) der Verbände schlagen. Unser Anspruch ist klar: Nur gemeinsam sichern wir die Qualität an der Basis.
Mit welchen Zielen startet die U19 in die neue Bundesliga-Saison?
Wir starten mit einer homogenen und ehrgeizigen Mannschaft in die neue Spielzeit – und wollen unbedingt den Sprung ins Viertelfinale schaffen. In der starken Südstaffel treffen wir unter anderem auf die Spitzenteams aus Erlangen, Dormagen und JANO Filder, deren Kader weiterhin stark vom 2007er-Jahrgang geprägt sind.
Freuen dürfen wir uns auf traditionsreiche Duelle gegen Balingen und Göppingen sowie neue Herausforderungen gegen Hagen oder Wetzlar. Das erste Spiel steigt am 14. September gegen das HLZ Friesenheim/Hochdorf.
Zur Vorbereitung stehen ein Kurztrip nach Hamburg mit Spielen gegen den HSVH und Flensburg sowie internationale Vergleiche in Montpellier und Barcelona auf dem Programm. Dort treffen wir unter anderem auf die U21 von Montpellier, die 3. Liga-Mannschaft von Moncada und die U19 des FC Barcelona. Diese Erfahrungen und die klare Fokussierung auf die U19 sollen die Grundlage für eine erfolgreiche Saison legen.
Wie sieht die Verzahnung mit dem Profibereich und dem neuen Trainerteam Machulla/Abt/Jahnke aus?
Wir wollen an die gute Zusammenarbeit der letzten Saison unter Sebastian Hinze anknüpfen. Unser Ziel ist es, die Spielidee von Maik Machulla frühzeitig in unsere Ausbildung zu integrieren. Ich habe bereits einige Trainingseinheiten der Bundesligamannschaft besucht, um die Anforderungen besser zu verstehen. Diese Inhalte werden wir gezielt in die Entwicklung unserer Nachwuchsspieler einbauen.
Mit Patrick Jahnke und Michel Abt sind zwei ehemalige Junglöwen-Nachwuchstrainer nun Teil des Bundesliga-Trainerteams – das erleichtert die Kommunikation enorm. Die ersten Gespräche zeigen: Wir alle sind hochmotiviert, den Weg von den Junglöwen zu den Profis noch stärker zu öffnen.
Welche Entwicklung wünschst du dir für die kommenden Jahre?
Wir wollen den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen. Aus der Saisonanalyse ergeben sich viele Impulse, die wir in der neuen Spielzeit umsetzen werden. Der Kinderhandball soll dabei noch gezielter gefördert werden – um unseren Talenten den Sprung in die Jugend-Bundesliga zu erleichtern.
Formate wie „MiniLöwen – MaxiTrainer“ oder unsere internen Fortbildungen sind wichtige Bausteine. Besonders erfreulich ist die Unterstützung durch die VIACTIV, die ihr Engagement im Bereich Mentaltraining intensiviert hat. Neben Workshops gibt es nun auch individuelle Coachingtermine für Spieler und Trainer.
Ich freue mich sehr auf die kommende Saison. Wenn wir weiter konzentriert arbeiten und mutig auftreten, bin ich überzeugt, dass wir wieder mit tollem Handball begeistern können.
Zur Person: Martin Berger
Seit Sommer 2024 ist Martin Berger als Nachwuchskoordinator und U19-Trainer bei den Junglöwen tätig. Der mittlerweile 33-jährige A-Lizenzinhaber bringt umfassende Erfahrung im Leistungsnachwuchshandball mit.
Der gebürtige Berliner war vor seiner Zeit bei den Junglöwen beim TSV Bayer Dormagen tätig, wo er als hauptverantwortlicher Trainer der U19 und U23 in der Anschlussförderung arbeitete. Mit der U19 erreichte er dort zweimal das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft, während die U23 unter seiner Regie in die Regionalliga aufstieg und einen herausragenden zweiten Platz erreichte. Insgesamt schafften zwölf seiner Spieler den Sprung in den Kader der 2. Liga.
Seine Trainerkarriere begann Berger bei den Füchsen Berlin, wo er während seines Masterstudiums der Finanzmathematik vier Jahre lang die U15 und U17 betreute. Nach Abschluss der A-Lizenz 2020 nutzte er ein Sabbatical für Hospitationen bei Top-Clubs wie BM Granollers (Spanien), Skjern Handbold (Dänemark), HBC Nantes (Frankreich) und dem FC Porto (Portugal). Darüber hinaus engagierte er sich in Afrika für die Organisation Play-Handball, wo er Trainer*innen fortbildete und als Mentor für Freiwillige wirkte.
Auch abseits des Spielfelds ist Berger aktiv: Er war Referent in der Trainerausbildung des DHB und mehrerer Landesverbände. Gemeinsam mit Andy Schmid etablierte er die „Learn Handball App“ in Deutschland für den Kinderhandball. 2025 hat er außerdem das neue Junglöwen-Projekt „MiniLöwen – MaxiTrainer“ entwickelt, mit dem er jungen Trainer*innen neue Wege aufzeigt, wie man Talente im Grundlagentraining optimal begleitet.