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DHB-Vorschau: Neuling erwartet Deutschen Meister

     Männliche A1-Jugend  

Der Pandemie-bedingte Abbruch hat die Sommerpause auch in der männlichen A-Jugend-Bundesliga deutlich länger werden lassen als normal. Umso heftiger scharren die Talente der Jahrgänge 2002 und 2003 nun mit den Hufen. Am Samstag eröffnen die in vier Zehner-Staffel aufgeteilten Mannschaften in die neue Runde und hoffen, das bei aufgrund des Coronavirus nicht einfachen Rahmenbedingungen ein Spielbetrieb durchgezogen werden kann so gut es geht. Der große Ausblick auf den Spieltag und die Saison.

Gruppe Nord

Platz zwei in der Meisterrunde hüben, Platz zwei in der Meisterrunde drüben - der THW Kiel und GWD Minden hatten im Frühjahr vor dem Saisonabbruch beste Aussichten auf die Ausscheidungsspiele um die deutsche Meisterschaft. In der Nord-Gruppe bestreiten sie direkt am 1. Spieltag am Samstag ab 16.15 Uhr in der Kieler Helmut-Wriedt-Halle eine Partie mit Spitzenspiel-Charakter. Auch diesmal haben Kiel und Minden einiges vor. „Neben den individuellen Fortschritten der Spieler geht es uns darum, möglichst um die oberen Tabellenplätze mitzukämpfen. So selbstbewusst sollten wir sein", sagt André Lohrbach, der neue Trainer des THW. Mindens Coach Sebastian Bagats sieht mit dem Blick auf die Kaderlisten Mannschaften, die größtenteils bekannte Spieler aus der Vorsaison aufbieten. Er betont, dass jede Begegnung eine enorme Bedeutung im Kampf um den Einzug in die Meisterrunde besitze. „Diese ist unser vorrangiges Ziel. Der Kern der Saison 2019/20, in der wir eine gute Rolle gespielt haben, ist zusammen geblieben. Jeder hat von der Bundesliga-Erfahrung profitiert und sich weiterentwickelt." Die SG Flensburg-Handewitt, als Meisterrunden-Erster zum Zeitpunkt des Abbruchs neben den Füchsen Berlin zu einem der beiden Deutschen Meister 2019/20 erklärt, sind zum Auftakt am Sonntag ab 14 Uhr beim Qualifikanten TSG Altenhagen-Heepen der Favorit auf zwei Punkte. Der dänische SG-Trainer Michael Jacobsen gibt allerdings zu bedenken: „Wir hatten einen großen Umbruch im Kader und müssen wie in jedem Jahr viele Rollen neu verteilen. Unser Auftaktgegner hat durch die absolvierten Qualifikationsspiele einen Vorsprung von drei Wochen, aber mit unserer Qualität wollen wir die zwei Punkte mitnehmen. Wir haben Respekt vor Altenhagen-Heepen und wissen, dass wir alles geben müssen." Die Gastgeber aus Bielefeld setzten sich in der Qualifikations-Relegation gegen den HC Düsseldorf durch und freuen sich auf die Partien gegen Flensburg, Kiel, Minden und Co.. „Das Auftaktspiel direkt gegen eine Mannschaft wie die SG Flensburg-Handewitt bestreiten zu dürfen, hebt die Vorfreude nochmal auf ein anderes Niveau. Wir gehen natürlich als absoluter Außenseiter in die Partie gegen den Meister der Vorsaison, wollen aber dennoch ein gutes Spiel abliefern", so TSG-Co-Trainer Philipp Göke. Ebenfalls durch die Qualifikations-Mühlen kämpfte sich der VfL Horneburg, der lediglich zwei Spieler im Aufgebot hat, die dem älteren Jahrgang angehören. Entsprechend hält Trainer Stefan Hagedorn vor den wartenden Herausforderungen - die erste wird das Auswärtsspiel bei TuSEM Essen (Sonntag, 15 Uhr) - den Ball flach: „Wir werden das eine oder andere Spiel benötigen, um in der Bundesliga anzukommen und betrachten die Saison als Lernjahr. Da wir einen starken 2003er-Jahrgang haben, verfolgen wir das Ziel uns auch für die darauffolgende Spielzeit wieder zu qualifizieren." Duftmarken setzte der VfL zuletzt in der Oberliga Niedersachsen/Bremen, in der sich die Mannschaft vor Burgdorf und Hildesheim die Meisterschaft sicherte. Eine mit rund 50 Kilometern relativ kurze Anreise liegt vor der JSG LIT, die am frühen Sonntagabend ab 17 Uhr bei der HSG Handball Lemgo antritt. Für die Gäste ist es eine der wenigen kürzeren Touren. LIT-Nachwuchskoordinator Christian Wenzel freut sich in der starken Gruppe auf eine spannende Begegnungen auf hohem Niveau und hofft, dass die Mannschaft die direkte Wieder-Qualifikation für 2021/22 realisiert. Lemgos neuer Trainer Maik Schulze, der als Verfechter des gnadenlosen Tempohandballs gilt, fordert: „Wir müssen sofort hellwach sein." Mit dem HC Bremen und dem HSV Hamburg stehen sich am Samstagabend ab 19 Uhr in Bremen zudem zwei Teams gegenüber, die 2019/20 beide die Meisterrunde erreichten. Darauf hofft der HC-Vorsitzende Ralf Fricke ein weiteres Mal und dass sein Team gegen Hamburg „gut aus den Startlöchern" komme und die Punkte in Bremen behalte. Die Hamburger stehen zur Saison 2020/21 vor einem personellen Umbruch. Aus dem U19-Kader der vergangenen Saison, stehen nur fünf Spieler im diesjährigen Aufgebot. Neben den Neuzugängen Max Glandorf (aus Flensburg), Fynn Beutler (Berlin) und Niklas Aevermann (Rostock), komplettieren ehemalige U18- und U17-Spieler den HSVH-Kader. Auch an der Seitenlinie gab es eine Veränderung. Sven Rusbült zog es zum Handballverband Schleswig-Holstein und wird zur kommenden Spielzeit durch unseren Nachwuchskoordinator Stefan Schröder ersetzt. Unterstützt wird „Schrödi“ von Lukas Ossenkopp und Neu-U18-Trainer Rayco Rodriguez. „Nach der erfolgreichen letzten Saison, hatten wir durch den Meisterrunden-Einzug unseren Startplatz für diese Spielzeit in der A-Jugend-Bundesliga sicher. Personell stehen wir vor einem Umbruch. Viele Spieler starten in ihr erstes Jahr in der höchsten Spielklasse im Jugendbereich. Dennoch hoffen wir, an die Leistungen aus der vergangenen Saison anzuknüpfen", so Trainer Schröder.

Staffel Ost

Durch die Verlegungen der Partie zwischen dem LHC Cottbus und dem 1. VfL Potsdam auf kommenden Dienstag, 19 Uhr, sowie dem Qualifikantentreffen zwischen der NSG EHV/Nickelhütte Aue und Eintracht Hildesheim reduziert sich die Zahl der Partien am ersten Liga-Wochenende auf drei. Gespannt gehen die Blicke in Richtung Sportforum Hohenschönhausen, wo die Füchse Berlin am Samstag ab 15.30 Uhr im Eröffnungsspiel der Staffel den SC DHfK Leipzig erwarten. Die Gäste denken Schritt für Schritt, wie Trainer Matthias Albrecht verdeutlicht: „Wir wollen vor allem die Jungs weiterentwickeln und die Meisterrunde erreichen. Danach werden wir uns neue Ziele stecken." Dort erwartet jeder auch die von Bob Hanning trainierten Füchse, die mit Ausnahme von vier Spielern ihren DM-Kader um die Jugend-Nationalspieler Lasse Ludwig, Tim Freihöfer, Nils Lichtlein und Matthes Langhoff ins Rennen schicken. Auf Leipziger Seite steht mit Niclas Heitkamp ein DHB-Auswahlspieler. Am gleichen Tag beginnt um 16 Uhr ein weiteres Duell zwischen zwei Teams, die es zuletzt in die Meisterrunde schafften: Der SC Magdeburg macht sich zum ersten Pflichtspiel unter der Leitung von Trainer Julian Bauer auf zum Auswärtsspiel beim TV Gelnhausen. Bauer trainierte zuletzt die B-Jugend des SCM, tritt die Nachfolge von Fabian Metzner an und zählt auch in der neuen Spielzeit zum Favoritenkreis. „Wir wollen aus einer leidenschaftlichen Abwehr heraus ins Tempospiel kommen und im Angriff unsere individuelle Qualität gewinnbringend einsetzen", verrät Bauer, für den Gelnhausen ein unbequemer Gegner ist. „Sie werden uns alles abverlangen." Gelnhausens Trainer Oliver Hubbert hat noch die Auftaktpartie von vor zwölf Monaten in Erinnerung. Auch damals stand der TVG dem SCM gegenüber und hatte bei der 23:42-Niederlage nicht viel zu bestellen. „Es kommt ein sehr starker Gegner nach Gelnhausen. Für uns geht es darum, dass wir uns von Spiel zu Spiel stetig weiterentwickeln." Auch beim TSV Burgdorf gibt es eine personelle Veränderung auf der Kommandobrücke: Auf Iker Romero folgt sein bisheriger Co-Trainer Sven Gennburg, der ohne sieben in den Seniorenbereich aufgerückte Spieler auskommen und künftig unter anderem auf Leistungsträger Martin Hanne verzichten muss. Trotzdem schätzen die Niedersachsen ihren Kader als qualitativ gut und ausgeglichen ein. Das will der TSV am Samstag ab 19 Uhr daheim gegen den HC Empor Rostock unter Beweis stellen. „Wir möchten selbstbewusst auftreten und streben eine Platzierung unter den Top-Vier an“, gibt Sven Gennburg die Marschroute aus. Dass dieses Vorhaben alles andere als einfach wird, ist ihm bewusst. Der TSV-Trainer will mit einem Auftakterfolg ein gutes Gefühl für die weiteren Aufgaben erzeugen. „Von unserem Kader bin ich überzeugt – im Vergleich zur Vorsaison haben wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.“ Auch die Neuzugänge hätten zu einer Qualitätssteigerung geführt. Allerdings hat es in der Vorbereitung der Mannschaft um den neuen Kapitän Nils Schröder öfter gehakt. Überschattet wurde der Ablauf durch die schweren Verletzungen von Benjamin Kehl (Achillessehnenriss) und Daniel Weber (Knöchelbruch). Diverse weitere Ausfälle, auch Corona-bedingte Quarantänen, haben die Vorbereitung immer wieder zu einer kleinen Herausforderung gemacht. Dennoch sei die Mannschaft gewappnet. Die Gäste von der Nordküste kehren nach einjähriger Abstinenz in die Bundesliga zurück. „Wir treffen auf einen der Aspiranten für die Meisterrunde. Die Hannoveraner haben eine super Talentschmiede mit individuell stark ausgebildeten Athleten, die auf einen Platz in den Bundesliga-Teams schauen. Unsere Jungs müssen sehr diszipliniert spielen und mit wenig Fehlern agieren, wenn wir ein guter Gegner sein wollen. Besonders das Tempospiel des Gegners ist überragend, aber auch die Abwehrleistung stimmt", sagt Rostocks Trainer Tristan Staat.

Staffel Süd

Vier Mannschaften, die es in der Spielzeit 2019/20 in die Meisterrunde schafften, dazu fünf, die die Pokalrunde absolvierten - die Südgruppe setzt sich aus vielen bekannten Namen zusammen. Zwei von ihnen stehen sich am Samstag ab 18 Uhr in Göppingen gegenüber, wenn Frischauf die Rhein-Neckar-Löwen erwartet, die keinen Hehl daraus machen, ihre Staffel als Erster abschließen zu wollen. Beide Teams erhielten im Sommer ein einigermaßen neues Gesicht, da viele Spieler altersbedingt jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen. Das Überraschungs-Team der Vorsaison, der TSV Allach, versucht wieder für Furore zu sorgen. Auch wenn rund die Hälfte des Aufgebots nicht mehr dabei ist, wollen die Bayern dem einen oder anderen namhaften Gegner ein Bein stellen. „Wir hatten während der Hochphase der Vorbereitung zwei Wochen Quarantäne zu überbrücken und sind froh, dass wir den Rückstand einigermaßen aufholen konnten", berichtet Abteilungsleiter Alexander Friedl. Zum Einstand erwartet die HG Oftersheim/Schwetzingen am Sonntag, 16 Uhr, die Mannschaft aus dem Norden Münchens. „Wir wollen die zwei Punkte mitnehmen", macht Friedl klar. Das gelang dem TSV vor ziemlich genau einem Jahr überaus deutlich mit einem 36:26-Kantersieg. Dieses Ergebnis hängt HG-Trainer Christoph Lahme noch immer nach: „Nochmal eine Zehn-Tore-Niederlage darf es nicht geben“, ist die klare Ansage des Coaches. Er hofft dabei, dass seine älteren Akteure gleich richtig in die ihnen zugedachten Führungsrollen finden werden. Er räumt aber auch ein: „Die Vorbereitung auf den Gegner war schwierig.“ Rückraum-Akteur Till Nasgowitz fällt nämlich definitiv aus und hinter den Einsätzen der beiden Linksaußen Robin Trunk und Silas Grimm stehen noch Fragezeichen. Das erste Spiel nach ihrer Eingliederung in den Süden - zuletzt war man in der Ost-Gruppe beheimatet - bestreitet der HC Erlangen bei der SG Pforzheim/Eutingen (Sonntag, 16 Uhr). „In dieser Staffel wartet eine spannende, neue Aufgabe auf uns. Das Team hat sich im Vergleich zur letzten Saison nur punktuell verändert, sodass wir eingespielt sind", sagt HC-Trainer Johannes Heufelder. Dies gilt allerdings auch für den ersten Gegner, der erst im vergangenen Jahr mit dem Erreichen der Meisterrunde gezeigt hat, dass mit ihm zu rechnen ist. In Pforzheim geht Alexander Lipps, Trainer und Jugendkoordinator in Personalunion, in seine zehnte Saison als Coach. Ob's zur Jubiläumssaison einen Eröffnungssieg gibt? Zum neunten Mal in den vergangenen zehn Jahren qualifizierte sich die HSG Konstanz für die Bundesliga. Der Name der Heimatstadt ist bei den Ballwerfern vom Bodensee Programm. „Unser Ziel ist es, erneut die direkte Qualifikation zu schaffen und die Spieler individuell auf die 2. und 3. Liga vorzubereiten", erklärt Trainer Matthias Stocker, der zuletzt die zweite HSG-Mannschaft in die 3. Liga führte. Seinen A-Jugend-Einstand erlebt er am Sonntag ab 17 Uhr bei der JSG Balingen/Weilstetten. Vor dem Auftakt auf der Schwäbischen Alb kann sich Stocker über eine gelungene Vorbereitungsphase freuen. Er lobt das große Potenzial und den Ehrgeiz seiner hochveranlagten Schützlinge. Was fehlt, seien die letzten Abstimmung und die Automatismen im Zusammenspiel. „Für die Abläufe wird noch etwas Zeit nötig sein." Balingen nimmt das Spieljahr mit einer besonderen Motivation auf: Im Frühjahr besaß die A-Jugend alle Chancen auf den Viertelfinal-Einzug um die deutsche Meisterschaft, die B-Jugend hatte die Runde der letzten acht bereits in der Tasche, bevor der Abbruch kam. „Wir sind heißt darauf, diese Ergebnisse zu bestätigen und wissen, dass im ausgeglichenen Süden Kleinigkeiten entscheiden werden", sagt Julian Thomann, der Trainer der JSG, die im Kampf um den Einzug in die Meisterrunde ein Wörtchen mitreden und die Niederlage gegen Konstanz vor einem Jahr vergessen machen will. Neuland betritt der TuS Helmlingen. Die rund 900 Einwohner zählende Gemeinde aus dem Ortenaukreis ist erstmals auf der A-Jugend-Bundesliga-Landkarte vertreten. Der TuS empfängt zum Debüt auf höchster deutscher Ebene den TV Bittenfeld (Sonntag, 17 Uhr). „Aufgrund verschiedener organisatorischer Schwierigkeiten sind die Erwartungen am Ende der Vorbereitung etwas gedämpft. Unsere Mannschaft konnte nicht so häufig gemeinsam trainieren wie wir es erhofft hatten. Wenn wir es aber schaffen, immer zu 100 Prozent zu kämpfen, haben wir eine Chance auf die Direktqualifikation für die Saison 2021/22", sagt Bittenfelds Trainer Ulf Lindner. Zu unterschätzen sind die Helmlinger auf jeden Fall nicht: Die Jahrgangskonstellation 2002/03 unterlag 2019 im Achtelfinale um die deutsche B-Jugendmeisterschaft nur knapp dem TV Hochdorf. Herbe Nachrichten ereilten die Mannschaft in der Vorbereitung: Fabian Ludwig und Führungsspieler Jonas Meyer verletzten sich, allerdings zeigte der Test gegen Pforzheim die Konkurrenzfähigkeit des Teams.

Staffel West

Am 7. März nahm die Pokalrunde im Westen mit der Partie zwischen der TSG Münster und dem VfL Eintracht Hagen ein abruptes Ende. Die neue Saison hält am 1. Spieltag den identischen Vergleich parat. Am Sonntag ab 15 Uhr läuft der Drittliga-Nachwuchs aus dem Sauerland in Kelkheim auf. Beide Teams mussten im Vorfeld der Spielzeit 2020/21 einige Veränderungen in Kauf nehmen. Auf Hagener Seite bleiben Trainer Matthias Grasediek lediglich drei Spieler aus dem Jahrgang 2002 erhalten. Münster, in der 2002/03er-Zusammenstellung Hessenmeister mit der C- und DM-Viertelfinalist mit der B-Jugend, muss unter anderem den Abgang von Felix Schäfer in Kauf nehmen, der nach Magdeburg wechselte. Mit Stammtorhüter Tom Bergen und Linksaußen Amer Dzamovic verletzten sich zudem zwei Akteure so schwer, dass sie mindestens bis Jahresende ausfallen und die Vorrundenspiele verpassen. „Das versetzte uns natürlich einen kleinen Schock und wir müssen erst mal sehen, wie wir diese Rückschläge verkraften“, dämpft Trainer Bastian Dobhan die Erwartungen. „Die TSG gehört meines Erachtens nach zum erweiterten Favoritenkreis der Staffel West, hat eine eingespielte Mannschaft, die schon im Vorjahr als Jungjahrgang überzeugt hat. Wir sehen uns in Kelkheim nur als Außenseiter, wollen aber natürlich so lange wie möglich dranbleiben, um im Idealfall etwas mitzunehmen. Realistisch betrachtet, wird das aber sehr schwer", glaubt Hagens Jugendkoordinator Axel Meyrich.Weitere Duelle zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen gibt es am Sonntag, 16 Uhr, in Hüttenberg (gegen den VfL Gummersbach) und Solingen, wo der Bergische HC die MT Melsungen erwartet. „Der Bergische HC hat den Vorteil, sich durch die Qualifikation bereits im Spielrhythmus zu befinden. Vor uns liegt zum Auftakt eine undankbare Aufgabe", sagt Melsungens Pressesprecher Michael Koch. Die Nordhessen müssen dabei ohne Jugend-Nationalspieler Ole Pregler auskommen, der es in den Erstligakader geschafft hat. Für BHC-Coach Jens Sieberger zählt Auftaktgegner Melsungen genauso wie Dormagen zum engen Favoritenkreis auf den Meistertitel. „Neben diesen beiden Teams wird die Qualität unserer Staffel insgesamt sehr hoch sein. Wir wollen als Mannschaft dennoch versuchen um Platz vier mitzuspielen, auch wenn uns bewusst ist, dass dies ein sehr ambitioniertes Ziel ist. Und wenn wir dann doch in der Pokalrunde landen sollten, wollen wir mit Platz zwei zumindest die Bundesligaqualifikation für die kommende Saison erreichen." Er sieht seine Jungs am Sonntag als klarer Außenseiter, aber: „Wir haben eine ordentliche Qualifikation gespielt und wir wollen versuchen, möglichst lange den Favoriten zu ärgern. Der TV Hüttenberg greift nach Rang eins in der Pokalrunde 2019/20 mit einer eingespielten Mannschaft an. „Wir sind super zufrieden mit der Entwicklung des Teams und haben in der Vorbereitung an zwei Deckungsvarianten gearbeitet, sodass wir besser auf das Spiel des Gegners reagieren können. Die Jungs dürfen gerne über die ganze Trainings- und Spielzeit ihre Motivation und Spielfreude beibehalten", ist TVH-Trainer Michael Ferber guter Dinge. Sein Gummersbacher Kollege Fabian Mielke blickt zwar aufgrund der Corona-Pandemie auf die wohl schwierigste Vorbereitung aller Zeiten zurück, macht aber auch klar: „Das gilt wahrscheinlich für alle Mannschaften. Die letzten Testspiele haben gezeigt, dass wir allmählich in unseren Rhythmus finden und unser Spiel flüssiger wird." Der einzige Saarland-Vertreter im Feld der männlichen A-Jugend-Bundesliga aus Saarlouis eröffnet das Spieljahr beim TSV Bayer Dormagen (Sonntag, 16 Uhr). „Dormagen leistet seit Jahren eine hervorragende Jugendarbeit. Uns fehlt noch die Routine im Vergleich mit so starken Mannschaften, aber an einem guten Tag können wir uns mit ihnen messen. Der Einzug in die Meisterrunde wäre für uns ein Riesenerfolg", erklärt HG-Trainer Danijel Grgic seine Erwartungen. Hessen-intern messen sich am Sonntag um 15 Uhr in Dutenhofen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen und die HSG Hanau. Die Gäste sorgten in der Qualifikationsphase für Schlagzeilen, als sich die Mannschaft aufgrund der hohen Infektionszahlen in der Region als Vorsichtsmaßnahme zehn Tage in einem Hotel in Quarantäne begab. Dieser Aufwand inklusive Schulfreistellungen lohnte sich: Die HSG setzte sich hauchdünn gegen die TSG Friesenheim durch und qualifizierte sich im zehnten Bundesliga-Jahr zum zehnten Mal. (rwe)

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