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Jugendbundesliga wird für Saison 2021/22 aufgestockt

     Männliche A1-Jugend  

​​​​​​​Der Deutsche Handballbund hat die Weichen für die Saison 2021/22 in der männlichen Jugendbundesliga gestellt: Das Teilnehmerfeld wird aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie aufgestockt - es werden in der kommenden Spielzeit einmalig 48 Mannschaften an den Start gehen. Die 40 Jugendbundesligisten der aktuellen Saison 2020/21 erhalten automatisch einen Startplatz; acht Plätze werden über eine Qualifikation vergeben.

Wie genau die Qualifikation ablaufen wird, ist noch offen. Auch Details zum Modus der Jugendbundesliga in der Saison 2021/22 nannte der Deutsche Handballbund noch nicht.

"Nach einer ersten Runde werden neue Staffeln gebildet, die nach Leistungskriterien zusammengesetzt werden", heißt es in einer Amtlichen Bekanntmachung des Verbandes vom 29. März trocken (hier nachzulesen). "Die weiteren Einzelheiten regelt der Jugendspielausschuss." Nach welchem Modus die erste Runde gespielt wird bzw. was die Zusammensetzung nach Leistungskriterien bedeutet, wurde nicht weiter ausgeführt.

Bereits vor der Reform der Jugendbundesliga, die zur Saison 2019/20 in Kraft trat, gingen 48 Teams in der höchsten deutschen Jugendspielklasse an den Start - in vier Zwölferstaffeln mit Hin- und Rückrunde. Zur Spielzeit 2019/20 wurde das Teilnehmerfeld auf 40 Mannschaften reduziert, die in vier Zehnerstaffeln den Grunddurchgang in einer Einfachrunde ausspielten.

Anschließend waren Meister- und Pokalrunde in Hin- und Rückrunde vorgesehen, über welche sich die Mannschaften für die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft (Meisterrunde) bzw. das Final Four um den Jugendpokal (Pokalrunde) qualifizieren konnten. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Modus jedoch weder in der vergangenen Saison noch in dieser Spielzeit vollständig umgesetzt werden.

Auch für die weibliche Jugendbundesliga hat der DHB den Rahmen festgelegt. Dort wird ab der Saison 2021/2022 mit 32 Mannschaften gespielt - anders als bei den Jungen fehlt hier das Wort einmalig, sodass davon auszugehen ist, dass die Sollstärke auch über die kommende Saison hinaus Bestand hat. "Nach der ersten Runde wird die Zahl der Mannschaften halbiert", heißt es in der Amtlichen Bekanntmachung. "Die weiteren Einzelheiten regelt der Jugendspielausschuss." Für die aktuelle Saison wurde das Teilnehmerfeld in der weiblichen Jugendbundesliga aufgrund der Corona-Pandemie von 24 auf 40 Mannschaften aufgestockt.

Fortsetzung der Saison 2020/21 offen

Ob die Deutsche Meisterschaft in der weiblichen und männlichen A-Jugend in dieser Saison noch ausgespielt werden kann, ist offen. Der Deutsche Handballbund möchte den Wettkampf gerne wieder aufnehmen, die offizielle Aussetzung des Spielbetriebs lief zum 15. März 2021 aus.

In der männlichen Jugendbundesliga soll ab April möglichst der laufende Grunddurchgang abgeschlossen werden - dafür fehlen zwischen drei und sechs Spiele pro Mannschaft. Anschließend soll die Deutsche Meisterschaft ausgetragen werden. Der weibliche Bereich ist durch einen anderen Spielmodus bereits einen Schritt weiter: Dort wurde die Vorrunde abgeschlossen, die 16 Teilnehmer der Zwischenrunde stehen fest und wollen bzw. können alle weiterspielen.

Im männlichen Bereich ist die Situation anders: "Es gab mehrere Vereine, die deutlich gemacht haben, dass bei ihnen zurzeit nichts geht", berichtet Korte, Hintergrund seien die unterschiedlichen geltenden Corona-Bestimmungen. "Es ist sehr unterschiedlich, wie die Länder die Regeln auslegen. Gerade der Norden ist sehr restriktiv, im Süden ist mehr möglich." Eine Umfrage unter den 40 Vereinen sollte Klarheit bringen, das Ergebnis ist allerdings noch nicht bekannt.

Einer der betroffenen Vereine im Norden, die erst Mitte März nach monatelanger Pause wieder einsteigen durften, ist die JSG LIT 1912. "Wir wollen unbedingt spielen, aber es ist einfach nicht möglich", betonte Trainer Niels Pfannenschmidt vor zwei Wochen im Interview (hier nachzulesen). "Wir brauchen Zeit, um wieder reinzukommen und es ist utopisch, zu erwarten, dass wir Ostern in den Spielbetrieb einsteigen können. Ich habe eine Verantwortung für meine Spieler."

Es wird einen ganz normalen Jahrgangswechsel geben

Pfannenschmidt hätte vielmehr für eine Verlängerung der Jugendspielzeit plädiert - ein Vorschlag, den Zweitligist HSV Hamburg Anfang des Jahres in einem Positionspapier unterbreitete. "Ich weiß nicht, warum diese Idee abgelehnt wurde", bedauerte Pfannenschmidt. "Allen Spielern fehlt ein komplettes Jahr ihrer Ausbildung. Wie wollen wir das auffangen?"

Das Positionspapier des HSV fand im DHB und den Landesverbänden allerdings keine Mehrheit. "Es gab viele Argumente für beide Positionen, aber letztendlich war das Feedback relativ klar: Es wird einen ganz normalen Jahrgangswechsel geben", berichtete DHB-Vizepräsident Carsten Korte, Vorsitzender des Jugendspielausschusses des Deutschen Handballbundes und versprach: "Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Axel Kromer wird sich mit Möglichkeiten beschäftigen, wie das ,verlorene` Jahr gerade im jüngeren Altersbereich bestmöglich kompensiert werden kann."

Eine Änderung der Altersklassenstruktur hätte laut Aussage von Korte beim letzten Bundesrat des Deutschen Handballbundes Mitte März beschlossen werden müssen, es sei jedoch "kein entsprechender Antrag eingereicht [worden]". Der DHB-Vizepräsident will daher nach vorne blicken: "Jetzt richten wir unsere ganze Hoffnung und unseren ganzen Fokus auf die neue Saison."

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