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U19-Löwen triumphieren im Pforzheimer Hexenkessel

     Männliche A1-Jugend  

Im Endspiel um Platz 1 der JBLH-Staffel 2 brannte die Luft. Vor rekordverdächtiger Kulisse in der nahezu vollbesetzten Pforzheimer Fritz-Erler-Sporthalle, die dem emotionsgeladenen Baden-Derby einen würdigen Rahmen bereitete, besiegen die Rhein-Neckar Löwen die SG Pforzheim/Eutingen mit 34:29 (20:14). Damit sichern sich die Junglöwen die bestmögliche Ausgangsposition für die bevorstehenden Play-off-Spiele um die Deutsche Meisterschaft. Viertelfinalgegner ist der Viertplatzierte der Meisterrundenstaffel 1, der HC Erlangen.

Am Samstag, 29.4.2023 wird in der Stadthalle Östringen das B- und A-Jugendspiel um die Deutsche Meisterschaft stattfinden. 

  • 16 Uhr U17 (Achtelfinal-Rückspiel gegen TV Nieder-Olm oder JSG Dreiburgenstadt-Felsberg)
  • 19 Uhr U19 (Viertelfinal-Rückspiel gegen HC Erlangen)

Die Junglöwen waren heiß: Auf die Fortsetzung ihrer Siegesserie – auf die Revanche gegen ihren badischen Erzrivalen – auf zwei immens wichtige Auswärtspunkte, die den angestrebten Staffelsieg bedeuten würden. Entsprechend fokussiert ging die Sieben von U19-Coach Daniel Haase ihre Aufgabe an, mit einem klaren Matchplan, der auf einer cleveren, situativ angepassten Temposteuerung fußte. Zweimal legten die hochmotivierten Hausherren vor (1:2 aus Sicht der Junglöwen, 3.), ehe die Gelbhemden, gestützt auf den aufmerksamen Dave Hörnig im Kasten, in Person von David Móré, Magnus Grupe, Theo Sommer und Valentin Willner gnadenlos zurückschlugen (5:2, 6.). Ein früher Fingerzeig des dominant aufspielenden Meisters.

Lautstarker Support der Löwen-Anhänger

Die SG wehrte sich, angetrieben von ihrem zahlreichen Heimpublikum, und hielt den Abstand zu den Junglöwen bei minus zwei (7:5, 11.). Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen konnte: Näher sollten die Hausherren an diesem Sonntagnachmittag den Junglöwen nicht mehr auf den Leib rücken können. Nach der ersten Vier-Tore-Führung der Junglöwen (10:6, 14.) bat SG-Trainer Alexander Lipps seine Mannen zur Auszeit, um neue Impulse zu setzen.

Doch die Haase-Sieben blieb am Drücker, spielte im Angriff geduldig und überlegt, und stellte in der 21. Minute durch ihren Kapitän Magnus Grupe zum ersten Mal auf plus sechs (14:8) – ein komfortabler Vorsprung, der bis zum Pausenpfiff souverän verteidigt wurde (Halbzeitstand 20:14). Zeit zum Luftholen, auch für die Zuschauer, denn die Schallpegel von Presslufthämmern oder Düsenjets waren nichts gegen die Anfeuerung der beiden frenetischen Fanlager, die sich auf den Rängen lautstark duellierten.  

Direkt nach Wiederanpfiff erwischten die Junglöwen den besseren Start und erhöhten durch Theo Sommer und Felix Göttler auf 22:14 (33.). Abgeklärt hielten die Junglöwen die Gastgeber auf Distanz und nach 42 gespielten Minuten hatte die komfortable Acht-Tore-Führung weiterhin Bestand (Lennart Karrenbauer zum 28:20). Die Messe schien gelesen und der Auswärtssieg unter Dach und Fach. Doch Pforzheim wäre nicht Pforzheim, wenn es nicht bis zum Schluss fighten und an sich glauben würde. Und so geschah es auch diesmal wieder: Begünstigt durch das notwendige Quäntchen Matchglück sowie die ein oder andere Entscheidung der Unparteiischen stand es in der 52. Minute plötzlich nur noch 28:24.

Die Hausherren hatten nach ihrem 4:0-Lauf Oberwasser und rührten in der Abwehr Beton an – ein unschönes Déjà-vu aus dem Spiel der Vorrunde. Dem gelb-blauen Anhang fiel daher ein Stein vom Herzen, als Theo Sommer die zehnminütige Torflaute der Junglöwen beendete und auf 29:24 (53.) erhöhte. Doch die SG steckte noch immer nicht auf und verkürzte auf 29:26 (54.), 31:28 (57.) und 32:29 (58.).

Intensive Chrunchtime mit coolen Junglöwen

Die Crunchtime war intensiv, die Junglöwen jedoch behielten den Überblick und die Nerven. So stand im Pforzheimer Tollhaus am Ende ein hochverdienter 34:29-Derbysieg für die Gelbhemden zu Buche. Respekt vor dieser reifen Mannschaftsleistung! Entsprechend zufrieden zeigte sich Daniel Haase nach der Partie: "Der Sieg heute ist wirklich hoch einzuschätzen. Er ist das i-Tüpfelchen auf unserer erfolgreiche Rückrunde, in der wir alle Spiele gewonnen haben. Die Mannschaft hat eine erwachsene Leistung gezeigt und ist cool geblieben. Die Jungs haben gute Entscheidungen getroffen, sowohl im Spiel nach vorne als auch in der Abwehr, als sich die unermüdlichen Pforzheimer, die nie ein Spiel verloren geben, mit aller Macht gegen die Niederlage gestemmt haben. Unsere Entwicklung geht nach vorne und ich bin glücklich, dass dies in unseren Ergebnissen auch so abzulesen ist."   

Die Junglöwen freuen sich jetzt auf den HC Erlangen als Viertelfinalgegner (die genauen Spieltermine stehen noch nicht fest und werden rechtzeitig bekannt gegeben). Die SG Pforzheim/Eutingen bekommt es in der Runde der letzten Acht mit den verlustpunktfreien Füchsen aus Berlin zu tun, dem heißesten Anwärter im Titelkampf.

Bange muss der SG vor diesem Kräftemessen freilich nicht sein, denn wenn die Goldstädter in dieser Saison eines erfolgreich bewiesen haben, dann dass sie wissen, wie man man Favoriten bezwingt. Viel Erfolg unseren badischen Nachbarn.

Für die Junglöwen spielten: Luca Berghoffer, Dave Hörnig (1) (beide im Tor) - Philipp Alt, Felix Göttler (4), Magnus Grupe (3/1), Lennart Karrenbauer (3), Robin Kull, Alexander Momber, David Móré(7/2), Lucas Pabst, Fabian Schwarzer (1), Theo Sommer (8), Theo Straub (3), Valentin Willner (4). Trainer: Daniel Haase.

Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft

Rhein-Neckar Löwen–            HC Erlangen
Füchse BerlinSG Pforzheim/Eutingen
SC MagdeburgSC DHfK Leipzig
TSV Bayer DormagenTHW Kiel

Spieltermine: Wochenende 22./23. April und 29./30. April 

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Großer Jubel bei den Junglöwen und Valentin Willner beim Sieg in Pforzheim - Fotos: Tanja Sommer
Im Anflug: Theo Sommer trifft in Pforzheim acht Mal
Das Ziel im Visier: Lennart Karrenbauer
Mit sieben Toren erfolgreich: David Móré
Mit reichlich Support gewinnt die U19 die Meisterrunde