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U21-WM: Viel Vorfreude und ein bisschen Nervosität

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Es ist angerichtet für die U21-WM - Deutsches Team hat in Barsinghausen erste Einheiten absolviert, nächsten Dienstag Start in Hannover gegen Libyen - Heuberger: Wollen um die Medaillen spielen

Genau in einer Woche startet das Abenteuer Heim-Weltmeisterschaft für die deutsche U21-Nationalmannschaft mit dem Auftakt gegen Libyen am Dienstag, 20. Juni, 19.30 Uhr, in der Swiss-Life Arena in Hannover. Seit gestern hat das Trainerteam Martin Heuberger, Klaus-Dieter Petersen und Torwarttrainer Carsten Lichtlein die 18 potenziellen WM-Fahrer zum letzten Lehrgang in der Sportschule Barsinghausen zusammengezogen, heute stand die erste Trainingseinheit auf dem Programm. Alle Spieler sind fit, alle hochmotiviert, „die Vorfreude ist riesig“, sagte Bundestrainer Heuberger bei einem DHB-Medientermin am Dienstag.

Mit einem abwechslungsreichen Programm mit vielen Aktivitäten außerhalb der Trainingshalle wollen die Trainer die Mannschaft einstimmen, sportliche gesehen gibt es noch ein internes Testspiel gegen WM-Teilnehmer Brasilien, ansonsten wird auch viel über die WM gesprochen: „Die Spieler haben einiges an Ablenkung, das ist gut, denn es ist schon eine leichte Nervosität spürbar. Das ist bei einer Heim-WM aber normal, es gibt mehr öffentliches Interesse, wenn du zuhause spielst. Aber ich bin sicher, dass alle ab Dienstag den Fokus nur auf die WM haben“, sagte Heuberger, dessen Ziel eine Medaille ist, auch wenn dieses „Zielgespräch“ mit den Spielern noch nicht stattgefunden hat. „Ich sehe dieses Turnier nicht als Druck, auch wenn wir natürlich einige Herausforderungen vor uns haben.“

Nach dem Start gegen Libyen geht es in der Vorrunde gegen zwei weitere nordafrikanische Gegner: Tunesien (21. Juni) und Algerien (23. Juni) - alle deutschen Partien werden live auf Eurosport ausgestrahlt. „Tunesien und Algerien sind gleichstark einzuschätzen, Libyen ist der Außenseiter. Aber unser Ziel muss es sein, ohne Minuspunkt in die Hauptrunde einzuziehen“, sagt Bundestrainer Heuberger. Karten für alle deutschen Spielorte gibt es online unter playthefuture23.com bereits ab fünf Euro.

Die beiden jeweils besten Teams der insgesamt acht Vorrundengruppen in Hannover, Magdeburg und Athen (zwei Spielorte) ziehen in die Hauptrunde ein. Im Falle des Weiterkommens geht es für die DHB-Auswahl am 25./26. Juni in Magdeburg (GETEC-Arena) weiter, die beiden potenziellen Gegner kommen aus Gruppe A (Frankreich, Polen, Kroatien, USA). „Ich rechne mit Frankreich und Kroatien, und das sind schon richtig starke Gegner auf dem Weg ins Viertelfinale“, meint der Bundestrainer. Die beiden jeweils besten zwei Teams dieser vier Hauptrundengruppen treffen sich am Finalwochenende in der Berliner Max-Schmeling-Halle, wo am 29. Juni die vier Viertelfinalpaarungen anstehen. Nach einem spielfreien Tag folgen am 1. Juli die Halbfinals, um die Medaillen wird am 2. Juli gespielt.

„Wir haben eine tolle Truppe, die vor allem in der Breite stark aufgestellt ist, aber auch viel individuelle Qualität hat. Unser größtes Plus ist aber der tolle Teamspirit, die Mannschaft versteht sich untereinander sehr gut, hat viel Spaß miteinander“, sagt Heuberger, der diese Jahrgänge 2002/03 im Jahr 2019 zum Europameistertitel geführt hatte. Aus diesem EM-Team sind acht Spieler im aktuellen Kader - darunter die damaligen Allstars David Späth (Tor) und Kapitän Renars Uscins (rechter Rückraum).

Unter anderem auf deren Erstliga-Erfahrung sowie den zahlenmäßig starken Block von Füchse Berlin/VfL Potsdam setzt Heuberger auch für die WM: „In Stresssituationen ist es gut, wenn sie aus dem Verein eingespielt sind. Aber alle Spieler haben ihre Aufgaben und Qualitäten, gerade im Angriff haben wir viele Varianten und sind so nur schwer auszurechnen, auch weil wir Spieler mit viel Spielwitz und Spielintelligenz haben“, meint der Bundestrainer.

Heuberger hofft auf eine lautstarke Unterstützung von den Rängen, und dass sein Team „während der WM eine richtige Euphorie in Handball-Deutschland entfachen kann“. 2007 hatte er als Assistent von Heiner Brand bereits einmal eine erfolgreiche Heim-WM mit dem A-Team erlebt, aktuell sieht der Schwarzwälder einige Parallelen zu damals. Und Heuberger ist froh, dass seine Mannschaft das „Jahrzehnt des Handballs“ in Deutschland eröffnen darf - und sieht für einige seiner Spieler sogar Chancen, auch im Januar 2024 bei der ersten Männer-Europameisterschaft auf deutschem Boden auflaufen können. „Renars Uscins, Justus Fischer, Max Beneke und David Späth waren ja schon von Alfred Gislason eingeladen worden, das spricht für diese Spieler.“ Spätestens aber bei der Heim-WM der A-Nationalmannschaft 2027 erwartet er aber einige seiner aktuellen Junioren auf dem Feld.

Zunächst aber will Heuberger in Hannover, Magdeburg und Berlin um den Titel spielen - als größte Konkurrenten sieht er Portugal, Spanien, Ägypten, Dänemark und Ungarn an: „Eine Handvoll Teams wollen uns den Titel streitig machen“, ist sich Heuberger sicher.

Deutsche WM-Spiele

Vorrunde in der Swiss Life Halle in Hannover:  
Dienstag, 20. Juni, 19.30 Uhr: Deutschland - Libyen
Mittwoch, 21. Juni, 18 Uhr: Deutschland - Tunesien  
Freitag, 23. Juni, 18 Uhr: Deutschland - Algerien

Hauptrunde/Presidents‘ Cup in der GETEC Arena in Magdeburg:
Sonntag, 25. Juni, und Montag, 26. Juni

Viertelfinals in der Max-Schmeling-Halle in Berlin:
Donnerstag, 29. Juni, ab 13.15 Uhr

Halbfinals/Platzierungsrunde in der Max-Schmeling-Halle in Berlin:
Samstag, 1. Juli (Halbfinals: 15.30 Uhr und 18.00 Uhr)

Finaltag in der Max-Schmeling-Halle in Berlin:
Sonntag, 2. Juli (ab 10 Uhr, Spiel um Platz 3: 15.30 Uhr, Finale: 18.00 Uhr)

Aufgrund von TV-Übertragungen können sich noch Änderungen bei den Anwurfzeiten ergeben.
Karten für alle deutschen Spielorte sind auf der Website www.playthefuture23.com erhältlich.

Der Kader für den finalen WM-Vorbereitungslehrgang in Barsinghausen

Tor: Lasse Ludwig (Füchse Berlin/VfL Potsdam), David Späth (Rhein-Neckar Löwen)

Feld: Max Christoph Beneke (Füchse Berlin/VfL Potsdam), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Tim Freihöfer (Füchse Berlin), Mathis Häseler (VfL Gummersbach), Niclas Heitkamp (SC DHfK Leipzig), Florian Kranzmann (GWD Minden), Matthes Langhoff (Füchse Berlin/VfL Potsdam),  Nils Lichtlein (Füchse Berlin/VfL Potsdam), Ole Pregler (VfL Gummersbach), Mika Sajenev (SC DHfK Leipzig), Moritz Sauter (Füchse Berlin/VfL Potsdam), Elias Scholtes (Bergischer HC), Stephan Seitz (HC Erlangen), Sören Steinhaus (TSV Bayer Dormagen), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf), Christian Maximilian Wilhelm (HC Empor Rostock)

Die Vorrundengruppen der U21-Weltmeisterschaft in Deutschland und Griechenland

Gruppe A in Magdeburg: Frankreich, Polen, Kroatien, USA

Gruppe B in Hannover: Algerien, Deutschland Tunesien, Libyen

Gruppe C in Hannover: Portugal, Brasilien, Kuwait, Costa Rica

Gruppe D in Magdeburg: Spanien, Färöer, Japan, Angola

Gruppe E in Athen: Ungarn, Dänemark, Argentinien, Norwegen*

Gruppe F in Athen: Schweden, Slowenien, Bahrain, Grönland

Gruppe G in Athen: Serbien, Island, Chile, Marokko

Gruppe H in Athen: Ägypten, Griechenland, Kuba, Saudi-Arabien

Björn Pazen | Foto: Kenny Beele

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